boden:ständig-Forum 2022

boden:ständig-Preis2022-Schild liegt auf lederbehostem Schoß. Davor sind Zitate er Gewinner eingeblendet.

boden:ständig-Preis 2022 - Aussagen der Gewinner
© Ländliche Entwicklung in Bayern/Fotos: M.Büttner

Am 7. November fand das boden:ständig-Forum 2022 im Bayerischen Landwirtschftsministerium statt.
Ein Bericht aus der Veranstaltung - mit Vorstellung der boden:ständig-Preisträger 2022.

Ein Satz hat bei den Gästen des boden:ständig-Forums 2022 besonders gewirkt:
"Veränderungen passieren nicht durch Verwaltungsvorschriften" - sagte Leonhard Rill, Leiter der Verwaltung für Ländliche Entwicklung am Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten.
Er fand allgemein sehr passende Worte in seiner Ansprache und überreichte die Preise in Vertretung der Ministerin, die aufgrund einer Terminüberschneidung leider verhindert war, aber Grußworte ausrichten ließ.
Veränderungen passieren durch Menschen, die aktiv werden und (sicher auch vor dem Rahmen von Verwaltungsvorschriften) das tun, was ihnen möglich ist.
Gemeinsam ist oft mehr möglich - wenn sich die unterschiedlichen Kompetenzen der Einzelnen verbinden und gegenseitige Unterstützung und Wertschätzung ermutigen. Daher richtete sich der boden:ständig-Preis 2022 an Gruppen von Menschen, die in und durch ihre Zusammenarbeit besonders viel erreichen in Sachen Verbesserung des Flurwasserhaushalts; Rückhalt des Wassers in der Landschaft. Zusammenarbeit kann auch eine Herausforderung sein (und die Pandemiezeiten haben sie zuletzt nicht unbedingt einfacher gemacht). Aber welche Bereicherung und darüber hinaus auch Freude sie ebenfalls bringen kann, zeigten die Gewinner des diesjährigen boden:ständig-Preises.
Besonders deutlich wurde das bei den Preisträgern aus Oberbayern, dem boden:ständig-Verfahren Pelhamer See. Auf der Bühne wurde es bei Ihrer Vorstellung eng: Gleich mit über 20 Personen waren sie zur Preisverleihung gekommen -"Weil alle wichtig sind" (- und alle waren das nicht mal). Aber auch aus den Worten der übrigen Preisträger ging das hervor. Sie alle stellten - moderiert von Norbert Bäuml aus der Verwaltung für Ländliche Entwicklung - sich, ihre Projekte und Erfahrungen vor der Preisüberreichung kurz vor. Auch wenn die fünf Preisträger, die der boden:ständig-Beirat aus den zwanzig Bewerbungen ausgewählt hatte, die Bandbreite des boden:ständig-Spektrums recht gut abdecken - manche Erkenntnisse gelten für kleine wie große Gruppen, egal ob ihr Schwerpunkt eher in der Flurgestaltung mit Neuordnungsverfahren liegt oder sie sich mit einem spezifischer ackerbaulichen Projekt beworben hatten: Gegenseitige Wertschätzung und Vertrauen und eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe zum Beispiel, wie in den zehn Gemeinden der ILE Kahlgrund-Spessart, aber auch in jedem anderen Projekt. Menschen, die bereit sind, den ersten Schritt zu machen und die vorrangehen - wie z.B. Konrad Dichtl aus der AG boden:ständig der TG Mühlhausen in Niederbayern oder Ludwig Lichtinger aus der Bezirksübergreifenden Mulchkartoffel-Initiative, aber auch in jedem anderen Projekt zu finden. Die Bedeutung von jemandem, der die Dinge zusammenhält und die Menschen zusammenbringt, wie z.B. der Bauamtsleiter Peter Welz, aus dem boden:ständig-Projekt Lautertal - eine Funktion, die überall wer übernehmen muss....
Einen solchen "Kümmerer" erwähnte auch Stefan Köhler, als Umweltpräsident des Bayerischen Bauernverbands Mitglied des Beirats, bei seinen Grußworten. Und fügte, mit einem Augenzwinkern an die Tierhalter hinzu: "Nein, keine kümmerlichen Menschen. Sondern solche, die sich kümmern!" Die die Dinge auf der Agenda behalten, an die richtigen Stellen tragen und dranbleiben; die mit den Menschen reden und sie zusammenbringen.
Dieses Miteinander weit ist mehr als nur Maßnahmenabstimmung und kurze Wege. Das Voneinander Lernen - fachlich und auch, was die gegenseitigen Bedingungen, Möglichkeiten und Grenzen betrifft - wurde ebenfalls oft betont. Und auch: Nicht nur gemeinsam dranbleiben, sondern vor allem auch: Weitergeben der eigenen Erkenntnisse und Erfahrungen, an andere Interessierte, damit immer mehr Menschen ermöglicht wird, ebenfalls zu handeln - denn "erreichen tun wir nur was, wenn alle im Rahmen ihrer Möglichkeiten mittun". Auch diesem Aspekt widmen alle Preisträger große Aufmerksamkeit. Die Beiträge waren viel zu spannend; aber hätte jemand ein Wörter-Bingo gespielt, wäre ein Wort weit vorne gewesen - etwas, das ebenfalls bei allen mitschwang, wenn auch manchmal etwas unter dem Radar: Motivation. Zu sehen, was man - selber und gemeinsam - schaffen kann, und dass das einen Sinn, einen Effekt hat - das motiviert.
Wenn der boden:ständig-Preis diese beiden Dinge unterstützt, dann hat er seinen Sinn schon erfüllt.
Aber daneben gibts ja schon auch das spannende Fachliche. Die Details, das Wie und... noch mehr zu lernen voneinander, auch z.B. hier und heute und bayernweit - dafür war im Anschluss an die Preisverleihung beim Dialogforum, bei Häppchen und Getränken und muskalischer Untermalung durch den Niederbayerischen Muskantenstammtisch, Gelegenheit.
Nicht nur die Preisträger, auch die übrigen geladenen Gäste - auch aus anderen Bewerbungen waren ein paar da, aus Politik und Verwaltungen, kamen in angeregte Gespräche; es wurden Emailadressen und Telefonnummern ausgetauscht - und die gute Laune sowie die Gelegenheit, sich auch mal feiern zu lassen, kamen ebenfalls nicht zu kurz - und der Wunsch nach weiteren Vernetzungsterminen hier und da auf.

Für alle, die nicht dabei sein konnten (oder die Eindrücke nochmal Revue passieren lassen wollen), haben wir einen kurzen Film zusammengeschnitten - und

mehr zu den einzelnen Preisträgern des boden:ständig-Preis 2022 gibt es hier:

23.11.2022