Beim Praxisdialog am 19.11.2022 in Oberkotzau, zu dem 15 Landwirte und Interessierte aus Oberkotzau und anliegenden Gemeindeteilen gekommen waren ging es einmal mehr um die Möglichkeiten einer dauergrünen Feldbewirtschaftung. Im Fokus der Feldbegehung stand diesmal die Ausbringung von Zwischenfrüchten mit einer Agrardrohne in einen abreifenden Maisbestand. Zum Einsatz waren verschiedene Mischungen, unter anderem lehmummanteltes Saatgut einer Untersaat-Mischung mit Leguminosenanteil gekommen. Die von der Firma Agrar-Copter zur Verfügung gestellte Drohne konnte vor Ort besichtigt, aber leider wegen des Wintereinbruchs nicht in Aktion gezeigt werden.
Während die Aussaat im Sommer durch die extreme Trockenheit erfolglos blieb, führte die Aussaat des Drohnenfluges im August zu einem einigermaßen deckenden Bestand. Hans Koch und Helmut Döhler von DöhlerAgrar erläuterten die Aussaattermine, die Aussatstärken und die Beeinflussung der Keimbedingungen sowie die Wirkung der Durchwurzelung. Denn nicht nur die Biomasse der Wurzeln selbst fördern das Bodenleben, sondern auch die Wurzelausscheidungen der Untersaat. Die Leguminosen in der Mischung tragen zur N-Versorgung der Folgefrucht bei. Auch wiesen Döhler und Koch auf die Probleme mit dem Saataufgang durch Hitze und Herbizide hin, was bei der Auswahl von Zwischenfrüchten und Untersaaten Berücksichtigung finden sollte.
Zur Mittagszeit ging es zu Imbiss (gesponsert von der Gemeinde Oberkotzau) und Nachbesprechung in die Gasträume des Betriebes Groh. Hier kamen weitere Themen zur Sprache, etwa die pfluglose Frühjahrsbestellung in dichten Zwischenfruchtbeständen, die Unterdrückung von Ungräsern durch Zwischenfrüchte oder Möglichkeiten der mechanischen Regulierung von Beikräutern und Ausfallgetreide - "Sonne und Wind sind unsere stärksten Pestizide" sagte Koch mit Blick auf Flachmulchbearbeitung, mit der Zwischenfrüchte und die Unkräuter abgeschnitten und oberflächig abgelegt werden.
22.11.2022
Regierungsbezirk:
Oberfranken
