Mit Abstand am Schlimmsten

Starkregenabfluss in Weidorf, Einzugsgebiet Schulstraße

Projekt: Ehekirchen

Die Sedimentation aus dem Maisfeld selbst wurde durch die Abflussspitze aus dem Einzugsgebiet unterschnitten.

Wasserabfluss durch Weidorf
© privat

Für statistische Rekordjäger war der Sonntag, 06. Juni 2021, in der Gemeinde Ehekirchen nicht besonders interessant: Im Einzugsgebiet von Weidorf regnete es heftig, Aber mit maximal 38,4 mm in 2 Stunden verzeichneten die Radaranlagen des Deutschen Wetterdienstes ein Ereignis von 10 bis 20jährlicher Wiederkehrwahrscheinlichkeit. In der Umgebung fielen die Regenmengen schnell ab. Diese Werte passen zu den meisten Angaben lokaler Regenmessungen, Ganz anders – weitaus schlimmer - kam der Wasserabfluss in Weidorf an.

Erfahrungen:

„Seit 12 Jahren bin ich hier, alle drei Jahre haben wir das Theater. Aber dieses Mal war es mit Abstand am schlimmsten“, meinte ein Gemeindemitarbeiter. „Die 47.000 Euro, die wir zum Schutz unseres Grundstücks aufgewandt haben, waren gut investiert“, wird eine Anwohnerin zitiert. Zur Schadenbilanz gehören mehrere vollgelaufene Keller, überflutete Grundstücke und eine geflutete Kläranlage. Die Straßen musste die Feuerwehr sauber spülen.

Betrachte man die Fließpfade im Gelände, entstand der schnelle Abfluss lehrbuchmäßig in Abhängigkeit von Niederschlagsmenge, Bodenart, Gefälle und Bedeckungsgrad des Bodens:
  • Die Niederschlagsmenge variierte kleinräumig, ebenso der Abfluss.
  • Sandige und steile Flächen, die im boden:ständig-Rahmenkonzept als besonders gefährdet dargestellt sind, zeigten sich auch so.
  • Auch bedingt durch den Witterungsverlauf im Frühjahr waren Zuckerrüben, Mais, Kartoffeln und Sonnenblumen noch wenig entwickelt. Der Regen traf auf ungeschützten und wenig durch Wurzelwerk stabilisierten Boden.
Der Regen hat die Notwendigkeit weiterer Maßnahmen im Einzugsgebiet im Sinne von boden:ständig unterstrichen. Auch wurde deutlich, dass die innerörtliche Regenentwässerung zu verbessern ist. Das verbleibende Jahr 2021 wird zeigen, was realisierbar ist.

Kontakt:

Felix Schmitt fes@h-und-s.de

08.06.2021

Regierungsbezirk: Oberbayern