Gewässerschutz lebt vom Mitmachen

Ablaufmulde bringt für alle Vorteile

Projekt: Bodenkirchen

KULAP-B59 Maßnahme: Abflussmulde unmittelbar nach der Fertigstellung

KULAP-B59 Maßnahme: Ablfussmulde kurz nach dem Bau
© Verwaltung für ländliche Entwicklung

Wer kennt nicht diese Bilder: Bei starken Niederschlagsereignissen wird gerade im hügeligen Bereich wertvoller Ackerboden in die Bina geschwemmt. Sie, die Bina, führt dann das Erdreich mit sich und es kommt im Laufe der Zeit immer mehr zu einer Verlandung des Gewässers, insbesondere spätestens beim Rottauen-Stausee. Was kann man dagegen tun? Eine Möglichkeit zeigt eine Baumaßnahme im Rahmen des „boden.ständig“-Projekts Bodenkirchen, bei der eine parallel zur Bina verlaufende Ablaufmulde gegraben wird, die dem Wasser- und Sedimentrückhalt dient.

Anlass / Problemstellung:

Der Maßnahmenbereich von rund 1998 Quadratmeter liegt in der Aue des begradigten Fließgewässers Bina. Über eine Geländemulde südöstlich des Planungsgebietes fließt bei größeren Niederschlagsereignissen Wasser, das Erosionsmaterial aus Ackerflächen mitführt, über eine vorhandene Rohrleitung direkt in den Bach.

Vorbereitung / Planung:

Auf der Teilfläche von Herrn Anzinger, die bisher als Intensivwiese genutzt wird, ist ein Erdbecken zum Sediment- und Wasserrückhalt mit Zu- und Ablaufmulden gebaut worden. Durch den Verschluss der vorhandenen Rohrleitung und den Anschluss der vorhandenen Gelände-mulde an die neue Ablaufmulde, die parallel zur Bina verläuft, wird nun Oberflächenwasser aus Ackerflächen in nördlicher Richtung in das realisierte Absetzbecken umgeleitet. Dies führt zum einen zu einer Drosselung des Wasserabflusses, zum anderen zur Sedimentation der mitgeführten Bodenpartikel. Sobald das Wasser im Becken eine Tiefe von 80 cm aufweist, fließt überschüssiges Wasser über eine breite Ablaufmulde in den an der Nordgrenze des Maßnahmenbereichs vorhandenen Graben ab. Der Graben, der in den Bach Bina entwässert, wurde durch eine Aufweitung des Grabenbettes mit Anschluss an die Ablaufmulde ökologisch verbessert. Der vorhandene Schilfbestand am Graben blieb erhalten und erhält durch die gebaute Maßnahme die Möglichkeit zur weiteren Ausdehnung

Umsetzung / Organisation:

Die Organisation zur Umsetzung (Planung, Genehmigung und Bauausführung) erfolgte durch den engagierten Landwirt und Gemeinderat Sebastian Anzinger. Tatkräftige Unterstützung erhielt er dabei von:
  • Gemeinde Bodenkirchen
  • Umsetzungshelfer Franz Knogler (BBV Landsiedlung)
  • Stellvertretende Projektleiterin Christa Passek (ALE Niederbayern)
  • Ingenieur Anton Lenz (Ingenieurbüro Lenz)
  • Baggerfahrer Josef Marschmann


Kosten / Finanzierung:

Die Ausführungskosten für Herrn Anzinger beliefen sich inklusive Genehmigung auf knapp über 2.900 Euro brutto.
Weil die Maßnahme aber zum Nutzen aller Beteiligten ist, wird sie auch gefördert: einerseits vom Amt für Ländliche Entwicklung Niederbayern – ALE - mit 80 Prozent der förderfähigen Nettokosten im Rahmen des Kultur- und Landschaftsprogrammes B59 – KULAP B59.
Zusätzlich erhält Herr Anzinger für den Maßnahmenbereich eine Entschädigung (KULAP-Prämie) von jährlich 25 €/ar für 5 Jahre, dass er den bereitgestellten Grund für immer in ein CC-Landschaftselement umwandelt.
Des weiteren ist der Gemeinde Bodenkirchen dieser Gewässerschutz im Rahmen von „boden.ständig“ einen Zuschuss wert.

Kontakt:

Christa Passek
Abteilung Land- und Dorfentwicklung
boden:ständig

Amt für Ländliche Entwicklung Niederbayern
Dr.-Schlögl-Platz 1 · 94405 Landau a.d.Isar
Telefon 09951 940-380
christa.passek@ale-nb.bayern.de

Maximilian Frank
Abteilung Land- und Dorfentwicklung
boden:ständig

Amt für Ländliche Entwicklung Niederbayern
Dr.-Schlögl-Platz 1 · 94405 Landau a.d.Isar
Telefon +49 9951 940-369
maximilian.frank@ale-nb.bayern.de

21.03.2019

Regierungsbezirk: Niederbayern