Im boden:ständig-Projektgebiet „Bad Berneck – Bindlach – Goldkronach“ konnte mit der Instandsetzung des Regenrückhaltebereichs südlich von Deps eine weitere Maßnahme zur Abflussverzögerung umgesetzt werden. Die Gemeinde Bindlach hat in Eigenleistung das verlandete Regenrückhaltebecken am südlichen Ortsrand von Deps in seiner Funktion wieder hergestellt. Diese Maßnahme ist im Verbund mit weiteren, noch geplanten abflussverzögernden Maßnahmen zu sehen.
Hierzu zählt u. a. der Einbau von Schwellen zum temporären Rückhalt von stark zuströmendem Oberflächenwasser. Im Zusammenhang mit den Baumaßnahmen im und an der Rückhalte- und Sedimentationsmulde, wurde bereits im Zuflussbereich oberhalb der Verzögerungsmulde eine Abflussschwelle eingebaut. Es ist wichtig, dass diese wasserdurchlässig ist, was durch den Einbau eines einfachen Betonrohrs gewährleitstet werden kann. Im Verlauf des Zuflusses zum wiederhergestellten Rückhalte- und Sedimentationsbereich, ist noch der Einbau von mind. zwei bis drei abflussverzögernde Sohlschwellen geplant.
Die stark verlandete und nicht mehr funktionsfähige Regenrückhaltemulde, wurde zuerst wieder freigelegt. Im Anschluss daran erfolgte die Neuprofilierung des Dammes. Die Sohle des Verzögerungsbereichs wurde, ebenso wie der Auslauf- und Überlaufbereich, mit Schotter stabilisiert.
Um zu verhindern, dass der Abfluss der Regenrückhaltemulde durch Äste und Laub verstopfen kann, soll zeitnah noch ein Raumrechen eingebaut werden. Der Ablauf am Fuß des Dammes leitet das zufließende Wasser in den Regenwasserkanal ab. Falls die Menge an zuströmendem Regenwasser den Damm zu überfluten droht, wird das abfließende Wasser über einen Notüberlauf abgeleitet. Das über den Notüberlauf gelenkte Wasser, wird über einen schmalen Kanal provisorisch über, die in Richtung Ortskern verlaufende, Straße abgeführt.
Das besonders bei Starkregen sehr schnell in den Rückhalte- und Sedimentationsbereich einströmende Wasser, wird durch Natursteinblöcke im Einlaufbereich gebremst. Hierdurch wird eine zusätzliche Strömungsverlangsamung des Oberflächenwasser erreicht, was auch dazu beiträgt, dass keine oder nur geringe Schäden im Sohlbereich der Verzögerungsmulde auftreten können.
Die Verzögerungsmulde wurde im Rahmen eines Pressetermins vorgestellt. Während dieser Zusammenkunft, wurde auch auf die große Bedeutung von Rückhalte- und Sedimentationsmaßnahmen hingewiesen. Es ist wichtig, dass diese bereits möglichst weit oben am Hang beginnen, um die Strömungsenergie des Wassers so bald wie möglich herabzusetzen. Hierdurch kann auch dazu beigetragen werden, Wasser an Ort und Stelle zur Versickerung zu bringen, um das stetig weiter versiegende Grundwasser wieder zu mehren.
Ein wesentliches Ziel der Initiative boden:ständig ist, das Wasser auf der Fläche, in der Landschaft zu halten. Dies kann aber nur gelingen, wenn sowohl Rückhaltemaßnahmen entlang der Abflusswege als auch auf der landwirtschaftlich sowie forstwirtschaftlich genutzten Fläche greifen. Als flächenwirksame Maßnahmen, sind z. B. abflussverzögernde Erosionsschutzstreifen auf Ackerschlägen oder eine konsequente Ackernutzung gegen den Hang zu nennen.
Kontakt:
Büro für multifunktionale Umweltplaung und Beratung (UP&B)
Dr. Michael Link
Mobil: 0173-882 1995
Email: michael.link@bmupb.de
Web: www.bmupb.de