boden:ständig-Projekte erhalten Bayerische Staatspreise Land.Dorf.Zukzunft

Auffangbecken mit Sickerzone

Auffangbecken mit Sickerzone im EZG des Haubachs
© Reinhard Wesinger (GeoTeam)

Gleich drei der vier heuer vergebenen Staatspreise in der Kategorie 3: Herausragende Einzelleistungen zur Stärkung des ländlichen Raums im Bereich „Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel - Landschaftswasserhaushalt“ gehen an boden:ständig-Projekte.

boden:ständig-Projekt Haubach: Sicherung der Trinkwasserqualität und Biodiversität
Trockenphasen prägen den Grabfeldgau mit negativen Folgen für die Landwirtschaft und die Trinkwasserversorgung seit Längerem. Hinzu kommen nitrat- und phosphatbelastete Abflüsse aus Drainagen, die in Bäche gelangen und letztlich das Trinkwasser belasten. In der Initiative boden:ständig arbeiten Kommunen, Landwirte und zahlreiche Fachbehörden engagiert zusammen. Bereits einfache Dinge wie Pufferstreifen oder Blühflächen sind hilfreich. Ein Schwerpunkt rund um den Haubach sind die zwei aufwändigen Biofilterbecken. Diese vermindern den Schadstoffeintrag und halten zudem bei Starkregen das Schwemmwasser zurück.
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Dorferneuerung, Flurneuordnung und boden:ständig-Projekt Mühlhausen: Gemeinsam gegen Schlamm und Wasser
Im Juli 2014 kam es in Mühlhausen zu einer heftigen Sturzflut. Das ganze Dorf stand unter Wasser, Autos steckten im Schlamm fest. Immer wieder haben die Bürgerinnen und Bürger mit solch verheerenden Auswirkungen bei Starkregen zu kämpfen. Die Fluren um den Ort sind durch seine Lage in der Hallertau vor allem von Hopfenanbau und Spargelfeldern geprägt, der Boden besteht überwiegend aus feinem Sand. Mithilfe der Initiative boden:ständig wurde der Schutz des Ortes bei Starkregen ganzheitlich angegangen. Abflussmulden, Rückhaltebecken und ein Damm halten nun Wasser und Schlamm auf, bevor sie den Ort erreichen. Und die Planungen gehen weiter.
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Flurneuordnung und boden:ständig-Projekt Pelhamer See: Wasserschutz für den Pellhamer See
Der Pelhamer See soll eine bessere Gewässerqualität erreichen und diese auch langfristig gesichert werden. Dazu wurde ein boden:ständig-Projekt gestartet und die Flurneuordnung Pelhamer See eingeleitet. Gemeinsam mit den Landwirten, der Wasserwirtschafts- und Landwirtschaftsverwaltung wurden viele kleine Maßnahmen umgesetzt, die in der Summe eine große Wirkung haben. Darunter fällt z.B. der Bau eines Rückhaltebeckens oder die Aktion Mehr Grün, bei der die Pflanzung von Bäumen und Sträuchern den Bodenschutz verbessert und die Erosion verringert. Die ingenieurökologische Maßnahme am Doblbach hat bereits den ersten Starkregen erfolgreich überstanden. In Planungen ist das freiwillige Verschließen von Gullys auf landwirtschaftlichen Flächen und das Anheben des Grundwasserstands in der Brandfilze.
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Die vierte Auszeichnung in der Kategorie 3 geht an die Flurneuordnung Erkheim im Landkreis Unterallgäu: Bachmuschel, Kiebitz und Goldhahnenfußarten kehren wieder ins „Wasenmoos“ zurück. Der weitere Artenschwund ist durch gezielte Pflegemaßnahmen gestoppt worden. Gemeinsam fanden der Markt Erkheim, die Untere Naturschutzbehörde, der Bund Naturschutz, der Bayerische Bauernverband und betroffene Grundstückseigentümer kluge Lösungen. Flurstücke wurden erworben und neu geordnet, Flachtümpel angelegt, Randbereiche am Haselbach aufgeweitet, kräuterreiche Wiesen in den Randzonen angesät sowie Fichtenbestände entbuscht und in moortypische seggen- und binsenreiche Nasswiesen umgewandelt.

Die feierliche Verleihung der Staatspreise durch Ministerin Kaniber erfolgt am 17. Oktober 2024 in der Münchner Residenz statt.
Die Staatspreise sind mit jeweils 5.000 Euro dotiert.

Staatspreis "Ländliche Entwicklung in Bayern":
Das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zeichnet besonders gelungene Projekte mit Staatspreisen aus. Damit werden gleichzeitig das große Engagement und die Eigenverantwortung von Bürgerinnen und Bürgern für ihre Heimat sowie für die Baukultur und einen lebenswerten ländlichen Raum in Bayern gewürdigt. Der Wettbewerb "Staatspreis Ländliche Entwicklung" findet jährlich und alternierend zwischen "Land.Dorf.Zukunft" und "Dorferneuerung und Baukultur" statt.
Die weiteren Kategorien sind 1. – Umfassende Leistungen zur Stärkung des ländlichen Raums, die an Dorferneuerungen und ILEs gingen sowie 2. - Herausragende Einzelleistungen zur Stärkung des ländlichen Raums im Bereich „Stärkung der Grund- und Nahversorgung“.

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Die Bayerische Staatsregierung setzt zur Stärkung des ländlichen Raums intensiv auf die Ländliche Entwicklung. Mit großem Interesse und Engagement beteiligen sich die Bürgerinnen und die Bürger an den durch die Ländliche Entwicklung ausgelösten und begleiteten Entwicklungsprozessen und planen und gestalten ihren Lebensraum in Dorf und Landschaft gerne selbst aktiv mit.

Allen Beteiligten, deren Projekte ausgezeichnet wurden, einen herzlichen Glückwunsch!

25.04.2024