Eixendorfer See

Eixendorfer See - Luftbild © Verwaltung für ländliche Entwicklung

Der Eixendorfer See vereint verschiedene Nutzungen. Er dient zum einen dem Hochwasserschutz und der Energieerzeugung, zum anderen aber auch der Naherholung und dem Tourismus.
Hohe Nährstoffeinträge in den Eixendorfer See führen jedes Jahr zu einer Massenvermehrung von Cyanobakterien (Blaualgen). Diese „Algenblüten“ beeinträchtigen die Freizeit- und Erholungsnutzung. Baden im See ist dann nicht möglich und die attraktiv gestalteten Badestellen bleiben ungenutzt.
Ein Baustein zur Verbesserung der Wasserqualität ist die Durchführung eines boden:ständig Projektes im Einzugsgebiet des Sees. Im Rahmen des Projektes können mit den örtlichen Landwirten und der Gemeinde verschiedene Maßnahmen erarbeitet und mit den entsprechenden Förderinstrumenten aus dem Bereich der Landwirtschaft, des Wasserwirtschaftsamtes und des Amtes für Ländliche Entwicklung umgesetzt werden.



Projektgebiet
Regierungsbezirk: Oberpfalz
Landkreis: Schwandorf
Gemeinden: Neunburg vorm Wald
Natur-/Produktionsraum: Oberpfälzer und Bayerischer Wald
Größe: 540 ha

Projektlaufzeit
Erstabstimmung September 2017 - Offizieller Projektstart 31. Januar 2019

Ziele
Die Ziele des boden:ständig Projektes am Eixendorfer See sind:

  • Reduzierung von Nährstoffeinträgen (vor allem Phosphor) in den Eixendorfer See und seine Zuflüsse
  • Verbesserung von Erosionsschutz und Verringerung von Bodenabtrag auf landwirtschaftlichen Flächen


Maßnahmenschwerpunkte
Folgende Maßnahmen stehen im Vordergrund:
  • Erosionsschutz auf Ackerflächen durch erosionsmindernde Bodenbearbeitung und Bewirtschaftungsoptimierung (Zwischenfrucht, Mulchsaat, Grünstreifen, Untersaaten, etc.)
  • Maßnahmen für Rückhaltung, Rückstau und Sedimentablagerung durch Erdwall oder Weghöherlegung und Drosselauslauf mit bewirtschaftbaren Stauzonen (Staubereich Grünstreifen/Grünland)
  • Maßnahmen des KUltur-LAndschafts-Programm (KULAP) auf Wirtschaftsflächen z.B. Gewässer- und Erosionsschutzstreifen oder Absetz- und Rückhaltemulden als Strukturelemente


Projektorganisation und Umsetzung
Projektbeteiligte:
  1. Amt für Ländliche Entwicklung Oberpfalz
  2. Stadt Neunburg vorm Wald , vertreten durch 1. Bgm Birner
  3. Erzeugerring Oberpfalz (Landwirtschaftliche Beratung)
  4. Amt für Ernährung Landwirtschaft & Forsten, Schwandorf
  5. Planungsbüro
  6. Wasserwirtschaftsamt Weiden

Das Amt für Ländliche Entwicklung ist Projektträger und Fördermittelgeber.
Die Mitarbeiter des Erzeugerrings Oberpfalz beraten die Eigentümer und Bewirtschafter der Flächen in Hinblick auf Verminderung der Bodenerosion und Rückhaltung des Niederschlagswassers im Boden und in der Fläche. Ergebnisse der Beratungen werden in das Planungskonzept sowie in konkrete Umsetzungsmaßnahmen eingearbeitet.
AELF und WWA unterstützen fachlich als auch mit Förderprogrammen.

Projektstand
Nach Gesprächen und Ortsterminen im Herbst 2018 fand am 13.02.2019 um 19:00 im Panorama Hotel – Gütenland eine Auftaktveranstaltung für Landbewirtschafter und Grundeigentümer
statt. Bei dieser wurde die Initiative boden:ständig vorgestellt und erläutert, wie durch „boden:ständig“ der Erosionsschutz verbessert, sowie Einträge in das Gewässer vermieden werden können. Weiterhin wurden mögliche Maßnahmen zur Umsetzung in der Landwirtschaft und Möglichkeiten einer Projektbeteiligung dargestellt. Im Sommer fand die erste Sitzung der Projektgruppe statt. Zu weiteren Ortsterminen und Besprechungen wurde ein Planungsbüro eingebunden, damit auch bauliche Maßnahmen schneller zur Umsetzung gelangen können. Die landwirtschaftliche Beratung im Projektgebiet ist abgeschlossen. Felderbegehungen zu Zwischenfruchtversuchen, Mulchsaat und erosionsmindernder Bodenbearbeitung laufen seit 2019 im Herbst und Frühjahr. In der Projektgruppensitzung im Juli stellte das Planungsbüro seine Kartierung und Entwürfe für bauliche Lösungsvorschläge vor. Im weiteren Projektverlauf wurden die Maßnahmen mit den Projektbeteiligten abgestimmt und die Flächenverfügbarkeit sichergestellt. Für Maßnahmen auf Flächen des Freistaates Bayern im unmittelbaren Seeumfeld stellte das Wasserwirtschaftsamt Fördermittel in Aussicht. Maßnahmen auf Gemeinde- oder Privatgrund wären mit dem Förderinstrument FlurNatur förderfähig. Das Maßnahmenkonzept mit sieben baulichen Rückhaltebereichen wurde dem Stadtrat Neunburg im Oktober 2021 vorgestellt. Allerdings lehnten die Räte die Kostenübernahme für den Eigenanteil zur Umsetzung der Baumaßnahmen ab. Sie setzen auf die algenhemmende Wirkung einer gezielten Oberflächenwasserentnahme, die mit dem neuen Entnahmeturm möglich wird.


Kontakt
Stefan.Haupt@ale-opf.bayern.de


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