neuer Schwung für die Konstanzer Ach

Kooperation zwischen Fischereivereinen und Landwirten

Projekt: Großer Alpsee

Der Vorstand der	Stadtfischerei Immenstadt begeistert für die heimischen Fische

Lebhafte Diskussionen im Anschluss (dank Freibier von den Fliegenfischerfreunden)
© Verwaltung für ländliche Entwicklung

Der Große Alpsee und die Konstanzer Ach machen den örtlichen Fischern und den zuständigen Behörden schon seit längerem Sorgen. Besonders der ökologische Zustand der Gewässer ist verbesserungswürdig (wir berichteten).
Nun hat sich die Projektgruppe rund um die Ämter für Landwirtschaft (AELF) und Wasserwirtschaft (WWA) in Kempten Unterstützung bei der Initiative boden:ständig geholt. Diese hat sich zum Ziel gesetzt, engagierte Menschen vor Ort zu stärken, welche die Qualität ihrer Gewässer verbessern und die Landschaft vor Boden- und Nährstoffverlust bewahren wollen.
Zur Auftaktveranstaltung am 19.02.2020 lud das AELF Kempten die Fischereivereine, Landwirte und alle Eigentümer entlang der Konstanzer Ach ins Grüne Zentrum nach Immenstadt ein, um gemeinsam Lösungen zu finden.

Erfahrungen:

Bernhard Bacherle, Projektkoordinator der Initiative boden:ständig vom Amt für Ländliche Entwicklung Schwaben stellte den Anwesenden Möglichkeiten vor, wie man bereits mit kleinen Maßnahmen viel für das Gewässer tun kann. Maximilian Dietrich von der Fischereifachberatung Schwaben ergänzte den Vortrag und zeigte auf, dass die Fische vor allem viel Struktur brauchen. Neben Schatten im Sommer und Schutz vor Fressfeinden durch Gehölze entlang des Bachs brauchen sie tiefe Bereiche als Wintereinstand oder strömungsberuhigte Abschnitte im Hochwasserfall. Doch was Forelle, Mühlkoppe und Co. brauchen, finden sie in vielen Abschnitten der Konstanzer Ach nicht mehr vor.
So waren die Initiatoren froh, dass die Vorschläge der Fischer und Biologen gut ankamen, denn Gewässerschutz und Landnutzung müssen kein Gegensatz sein. Dies haben bereits Gespräche im Vorfeld mit dem Markt Oberstaufen gezeigt. Der Markt kämpft schon länger mit Problemen am Oberlauf der Konstanzer Ach. Bei Starkregen wird der beschauliche Bachlauf zum reißenden Fluss. Die Ufer werden erodiert und der Wanderweg entlang der Konstanzer Ach droht einzubrechen. Auch die angrenzenden Landwirte leiden unter der Situation. Das Wasser tritt schnell über die Ufer und überschwemmt die Wiesen. Eine Mahd ist nicht mehr möglich. So haben sich auch die Anlieger bereit erklärt, dem Fluss mehr Platz zu geben, wenn ein sinnvoller Gesamtplan entwickelt wird. Auch hier kann die Initiative boden:ständig Unterstützung leisten. Finanziert vom Amt für Ländliche Entwicklung Schwaben wird über boden:ständig eine Entwurfsplanung in Auftrag gegeben, die dem Wasser mehr Platz geben und Überschwemmungen seltener machen soll. Die Konstanzer Ach soll sich wieder naturnah schlängeln und eben auch für Fische und Insekten ein besserer Lebensraum werden. Dies begrüßen besonders die Vertreter der örtlichen Fischereivereine, die sich auch bereit erklärt haben, bei der Pflege von Ufergehölzen zu unterstützen.

19.02.2020

Regierungsbezirk: Schwaben