Faszination Boden: Verborgene Welt unter unseren Füßen

boden:ständig als Beispiel für aktiven Bodenschutz

Zwei Bodensäulen aus Rohren als modellhaftes Bodenprofil auf einer Wiese

Bei einem Infiltrationsversuch wurde den BesucherInnen der Effekt von Regenwurmgängen auf die Wasserinfiltration demonstriert
© GeoTeam

Am 2. Juli stellte Johannes Herold vom GeoTeam Bayreuth bei der Führung „Faszination Boden: Verborgene Welt unter unseren Füßen“ an einer von vier Stationen im Ökologisch Botanischen Garten Bayreuth die Initiative boden:ständig als Beispiel für den aktiven Bodenschutz vor.
Neben dem Grundgedanken von boden:ständig wurde vor allem die Kombination aus ingenieurökologischen Maßnahmen und der landwirtschaftlichen Beratung betont. Es wurden Möglichkeiten aufgezeigt, wie die Wasserinfiltration auf landwirtschaftlich genutzten Böden verbessert werden kann. Besonderes Augenmerk lag dabei aber auch auf den Herausforderungen bei der Umsetzung in der landwirtschaftlichen Praxis. Der Effekt von Regenwürmern und Wurzelwachstum auf die Bodenstruktur und letztlich die Infiltrationskapazität von Böden wurde anhand der bereits im Frühjahr installierten Bodensäulen eindrücklich demonstriert. Während in einer Bodensäule mit Regenwurmbesatz 10 Liter Wasser ohne Probleme infiltrieren konnten, staute sich das Wasser in einer Bodensäule ohne Regenwurmbesatz bereits nach kurzer Zeit. In einer weiteren Bodensäule, die mit Erbsen und Lupinen bepflanzt wurde, konnte das Wasser ebenfalls in kurzer Zeit versickern. Die Infiltrationsversuche zeigten den BesucherInnen, dass Pflanzen und Bodenorganismen nicht nur für die Biodiversität einen großen Mehrwert haben, sondern auch für die Funktionalität von Böden entscheidend sind.
Die ca. 80 BesucherInnen, aufgeteilt in 4 Gruppen, hatten großes Interesse an boden:ständigen Lösungsansätzen und den Herausforderungen der landwirtschaftlichen Praxis. Die Veranstaltung zeigte das große Interesse der breiten Öffentlichkeit am Thema Boden, vor allem auch im Kontext des dezentralen Wasserrückhalts. Weiterhin wurde deutlich, wie wichtig der Austausch zwischen der allgemeinen Bevölkerung, Wissenschaft und der Landwirtschaft für gegenseitiges Verständnis ist. Nur wenn alle an einem Strang ziehen wird es möglich sein, gesunde und produktive Agrarökosysteme in Zeiten des Klimawandels zu erhalten.

12.07.2023

Regierungsbezirk: Oberfranken