Umweltminister Glauber bekräftigt das gemeinsame Vorgehen beim Hochwasserschutz

boden:ständig stellt erste Maßnahmen in Ködnitz vor

Projekt: Ködnitz

Gemeinsames Vorgehen erhöht die Effektivität (dm)
© Verwaltung für ländliche Entwicklung

Aufgrund mehrerer Starkregenereignisse mit Überschwemmungen in den Ortsbereichen hat die Gemeinde Ködnitz die Initiative boden:ständig des Amtes für Ländliche Entwicklung Oberfranken um Unterstützung gebeten. Ende Juli stellte das beauftragte Büro GeoTeam aus Bayreuth vor Gemeinderat und Landwirten den Bestands- und Bewertungsplan vor. Er bildet die Grundlage für weitere Maßnahmen. Ziel dieser Maßnahmen ist es, die Böden in ihrer Funktion als Wasserspeicher besser zu aktivieren, bestehende Brennpunkte des Wasserabflusses zu entschärfen und möglichst viel Wasser in der Fläche zurückzuhalten. Wichtiger Punkt des Maßnahmenkonzeptes ist es auch, den Landwirten Beratung und Information anzubieten, um Erosion auf den Flächen stärker zu vermeiden. Das Konzept mit den einzelnen Maßnahmen wird seitens der VG Trebgast allen Interessierten zur Einsicht oder zum Download zur Verfügung gestellt.
Wie wichtig ein gemeinsames Vorgehen beim Hochwasserschutz ist, wurde auch nochmals bei einem Ortstermin oberhalb des Brennpunkts Veitsgrabens mit Umweltminister Thorsten Glauber, Landrat Peter Söllner, Landtagsabgeordneter Rainer Ludwig und mehreren BehördenleiterInnen Anfang September betont. Bürgermeisterin Anita Sack nannte das „Programm boden:ständig“ eine „Win-Win-Geschichte“ für Kommune und Landwirte. Allerdings so betonte der Leiter des Amtes für Ländliche Entwicklung Oberfranken, Lothar Winkler, biete boden:ständig nicht den für eine langfristige Planung notwendigen Hochwasserschutz gegen ein Jahrhundertereignis. Boden:ständig leiste vielmehr einen wichtigen Beitrag dazu in der Fläche. Technischen Hochwasserschutz sei eine zentrale Aufgabe der Wasserwirtschaftsverwaltung, wie die Leiterin des Wasserwirtschaftsamtes Hof, Gabriele März, unterstrich. Hier hat die Gemeinde Ködnitz durch die Beauftragung eines integralen Hochwasser- und Rückhaltekonzepts wichtige Vorarbeiten geleistet. Michael Schmidt, Leiter des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Kulmbach, bekräftigte das Angebot seiner Verwaltung, im Rahmen eines forstlichen Wegebaus einen Boden- und Wasserrückhalt im Veitsgraben zu schaffen.
Minister Thorsten Glauber fasste zusammen, dass ein gemeinsames, koordiniertes Vorgehen beim Hochwasserschutz dann am effektivsten sei, wenn alle an einem Strang zögen und die Kompetenzen der unterschiedlichen beteiligten Verwaltungen gebündelt würden. Die Allgemeinheit habe ein Recht auf eine effektive Mittelverwendung. Ihr sei es letztendlich völlig egal, wer etwas tut, das Mögliche müsse nur getan werden!
In dieses Motto stimmten auch Rainer Prischenk, Leiter des Sachgebietes Landwirtschaft der Regierung von Oberfranken, sowie der BBV-Kreisobmann Wilfired Löwinger ein und sagten zu, die Aktivitäten tatkräftig zu unterstützen. Nun soll baldmöglichst eine Abstimmung unter den Akteuren über das weitere Vorgehen stattfinden.

07.09.2020

Regierungsbezirk: Oberfranken