Birklingen-Dornheim

boden:ständig Projekt Birklingen-Dornheim

See Birklingen

Birklinger See
© ALE Ufr.

Birklingen (ca. 565 ha)
Das geplante b:s-Gebiet Birklingen befindet sich östlich, nördlich und westlich des Ortsteils und umfasst neben landwirtschaftlich genutzten Ackerschlägen (ca. 90 ha) große Stadtwaldflächen (ca. 465 ha) (s. Karte) sowie ca. 10 ha Siedlungsfläche (Ortschaft Birklingen sowie landwirtschaftliche Gebäude im Außenbereich).
Die Bibart entsteht in den großen Waldflächen im Nordwesten aus einem Grabensystem und fließt dann zentral von Nord nach Süd am Tiefpunkt durch das Projektgebiet entlang. Ferner entwässern in diese der Seewiesenbach aus Richtung Westen kommend sowie der Schellenbergbach aus Nordwesten. Aus Richtung Osten fließen im Wald zwei weiteren Gräben in Richtung Bibart. Die mögliche Renaturierung der Bibart, nördlich von Birklingen, könnte eine erste Maßnahme im Sinne des boden:ständig-Konzepts sein. Im Teilbereich Birklingen sollte der Fokus jedoch auf der gesamten Abflusssituation im Wald liegen und eine dezentrale Rückhaltung und Pufferung erfolgen.
Das große Einzugsgebiet hat zur Folge, dass der Wasserstand des Birklinger Sees stark ansteigen kann. Dies führte bereits mehrfach zu kritischen Pegeln. Bisher ist die Ortschaft jedoch von größeren Überschwemmungen nicht betroffen gewesen. Aufgrund der zu erwartenden Zunahme dieser punktuellen und statistisch ansteigenden Gefahr, soll dies jedoch im Rahmen des Projekts beachtet werden. Die Landschaft um Birklingen ist besonders durch den Kugelspielberg im Norden (446 m) den Roten Steig (445 m) sowie den Roßberg im Osten (470 m) geprägt. Die Feldflur ist überwiegend ackerbaulich genutzt und, insbesondere Richtung Osten, vereinzelt von Feldhecken und Feldgehölzen durchzogen
Bei den ersten Begehungen des Gebiets sowie Gesprächen mit ortsansässigen Akteuren sowie der Stadt Iphofen hat sich gezeigt, dass ein großer Fokus in der Betrachtung des Waldes liegen sollte. Da sich dieser überwiegend in städtischem Eigentum befindet, ist eine effiziente Planung und Umsetzung möglicher boden:ständig Maßnahmen als sehr positiv zu bewerten. Der Fokus ist im Wald daher überwiegend auf Kartierung, Bestandserhebung, Planung und Umsetzungsbegleitung zu legen. Letztere wird durch die Stadt Iphofen bzw. den zuständigen Revierförster unterstützt werden. Es wird von einer zügigen und effizienten Kartierung ausgegangen, da auf die lokale Unterstützung des örtlichen Försters zurückgegriffen werden kann. Dabei sind neben der Nutzung von digitalen Geländemodellen auch Begehungen der Waldflächen durchzuführen und insgesamt eine effiziente Vorgehensweise zu erreichen.
Maßnahmen in der Feldflur sind zusätzlich in das Planungskonzept mitaufzunehmen. Dies hängt jedoch maßgeblich von der Unterstützung und Zustimmung der örtlichen Bewirtschafter und Flächeneigentümer ab. Aufgrund des großen Einzugsgebiets im Wald sollte abfließendes Wasser jedoch bereits dort bestmöglich zurückgehalten werden können. Die mögliche Gewichtung bzw. der Fokus sollte daher je nach Projektverlauf und zu erwartenden Umsetzungserfolgen gelegt werden. Daher sind kombinierte Maßnahmen im Wald sowie der Feldflur wichtig, um die Gesamtsituation vor Ort zu verbessern.

Dornheim (ca. 232 ha)
Das Teilgebiet Dornheim befindet sich im Wesentlichen südlich und östlich des Iphofener Ortsteils. In Dornheim kam es bereits, aufgrund der besonderen topographischen Lage, zu
größeren Schäden durch abfließendes Oberflächenwasser. Dies fließt von den großen, weitgehend städtischen Waldflächen im Süden und Osten (insg.ca. 50 ha), durch überwiegend landwirtschaftlich genutzte Flächen in Richtung Ortschaft ab. Dabei handelt es sich in weiten Teilen um Ackerflächen und vereinzelt Grünland (ca. 180 ha Offenland). Die Feldflur wird teils durch verrohrte Grabensysteme und offene Gräben entwässert. Bei den bisherigen Regenereignissen waren diese jedoch nicht ausreichend aufnahmefähig bzw. pufferten kaum Wasser ab. Die Gräben bzw. wild abfließendes Wasser münden kurz vor Dornheim in zwei kleine Teiche entlang eines Gartengebiets bzw. direkt in der Ortschaft. Der zweite Teich entwässert in einen verrohrten Wassereinlauf am Ortsrand Dieser ist bei den erfolgten Starkregenereignissen vollkommen überlastet und durch Treibgut, Schlamm etc. sehr schnell verklaust. Das Wasser staut sich daher schnell im Ortsbereich Dornheim auf und führte bereits zu weitreichenden Schäden. Im Sinne des boden:ständig-Gedankes soll das Wasser daher bestmöglich in der Feldflur bzw. in den Waldflächen gehalten werden.
Das zweite Einzugsgebiet mit potenziellen Schäden für die Ortschaft befindet sich im nordöstlichen Bereich und soll im Rahmen des Projekts ebenfalls begutachtet werden.
Ähnlich wie im Teilgebiet Birklingen soll potenziell abfließendes Wasser bereits bestmöglich in den städtischen Waldflächen gespeichert und abgepuffert werden. In diesem Bereich ist - wie in Birklingen - mit Unterstützung des zuständigen städtischen Försters zu rechnen und auf eine zügige Maßnahmenumsetzung hinzuwirken. Ferner ist in Dornheim auch verstärkt das Offenland unterhalb der Wälder bis zur Ortschaft zu bewerten und mögliche Maßnahmen aufzuzeigen, welche bestmöglich umgesetzt werden sollten

Fazit
Für beide Teilgebiete ist die besondere Beachtung des Waldes von höchstem Interesse. Ziel soll sowohl für den Wald, als auch eine für das Offenland erhobene Bestandsbewertung mit anschließend auszuarbeitendem Maßnahmenplan werden. Insbesondere für die städtischen Waldflächen soll eine zügige Maßnahmenumsetzung und Begleitung sichergestellt werden. Je nach Mitwirkungsbereitschaft und Flächenverfügbarkeit im Offenland, soll so eine rückhaltefähigere Struktur in beiden Teilgebieten geschaffen werden.

Projektkontakt:
Amt für Ländliche Entwicklung Unterfranken
Zeller Straße 40 · 97082 Würzburg
Telefon +49 931 4101-824
Jonas.Treml@ale-ufr.bayern.de
www.landentwicklung.bayern.de



Projektgebiet
Regierungsbezirk: Unterfranken
Landkreis: Kitzingen
Gemeinden: Iphofen
Natur-/Produktionsraum: Mainfränkische Platte
Größe: rd. 790 ha (Teilgebiet Birklingen: 565 ha | Teilgebiet Dornheim: 232 ha

Projektlaufzeit
ab 02/2024


Regierungsbezirk: Unterfranken