Projektstart in Sommerau

Den Grundstein für ein gemeinsames Vorhaben legen

Projekt: Eschau-Sommerau

Auftaktveranstaltung im Gemeinschaftshaus Sommerau
© Martin Roos

Starkregenereignisse stellen für den Eschauer Ortsteil Sommerau immer wieder eine große Bedrohung dar. Der gebündelte Oberflächenabfluss nimmt den humusreichen Boden der Ackerflächen auf und transportiert ihn mit enormer Geschwindigkeit in Richtung Ortschaft, in der er zu verheerenden Schäden führt. Die Initiative boden:ständig des Amtes für Ländliche Entwicklung Unterfranken (ALE Unterfranken) unterstützt zusammen mit der GeoTeam Gesellschaft für umweltgerechte Land- und Wasserwirtschaft mbH (GeoTeam) die Betroffenen bei der Findung und Umsetzung von Lösungsansätzen.
Im Gemeinschaftshaus Sommerau wurde am 26.06.2023 der offizielle Start des boden:ständig-Projekts Sommerau eingeleitet. Neben Herrn Treml (ALE Unterfranken), Herrn Herold und Herrn Preinl (GeoTeam), nahmen Herr Bürgermeister Rüth sowie ca. 25 Landwirte und interessierte BürgerInnen teil.

Nach der Eröffnungsrede von Herrn Bürgermeister Rüth, stellte Herr Treml die wichtigsten Meilensteine für eine erfolgreiche gemeinsame Projektbearbeitung dar. Er betonte dabei die Wichtigkeit einer aktiven und gemeinschaftlichen Zusammenarbeit der Bürger und Bürgerinnen vor Ort. Neben der Umsetzungsbereitschaft ist aber auch Ausdauer und Geduld ein wichtiger Faktor während der gesamten Projektlaufzeit.

Das Planungsbüro GeoTeam ist mit der Bestandsaufnahme, der Erarbeitung von Maßnahmen und der landwirtschaftlichen Beratung beauftragt.
Herr Preinl gab zunächst eine Übersicht über das Projektgebiet (ca. 144 ha), die Herausforderungen und die Vorgehensweise in der gemeinsamen Erarbeitung von Lösungsstrategien. Anhand von zahlreichen konkreten Beispielen konnte ein Überblick über mögliche Verbesserungsvorschläge gegeben werden. Über das Anlegen von Puffersystemen in Form von dezentralen Rückhaltemaßnahmen kann beispielsweise die Fließgeschwindigkeit des Oberflächenabflusses verlangsamt und Sedimenteinträge in Gewässer verringert werden. Aufbauend darauf wurden die Möglichkeiten und Grenzen der Initiative boden:ständig dargestellt.

Herr Herold machte deutlich, dass neben den ingenieurökologischen Maßnahmen der Wasserrückhalt auf landwirtschaftlich genutzten Flächen einen erheblichen Faktor darstellt, um Bodenerosion zu reduzieren und die Wasserproblematik zu verbessern. Da knapp 95 % der gesamten Fläche des Projektgebiets landwirtschaftlich genutzt werden, wird ein großer Fokus auf die landwirtschaftliche Beratung gelegt. Im Rahmen von boden:ständig sind für die Beratung verschiedene kostenlose Feldtage und Informationsveranstaltungen zu anbauspezifischen Fragestellungen vorgesehen. Um die landwirtschaftlichen Gegebenheiten und die Landwirte vor Ort besser kennenzulernen, soll Mitte September Raum für den Erfahrungsaustausch zwischen Praktikern im Rahmen eines boden:stammtisches geschaffen werden.
Des Weiteren wird in einem ersten Schritt das Gesamtgebiet ausgiebig kartiert und bewertet. Dabei wird das Gelände, Erosionsbahnen, Gräben und weitere relevante Landschaftsbestandteile aufgenommen und mit lokalen Akteuren gemeinsam begangen. Anhand dieser Erkenntnisse wird kommendes Jahr ein erster Maßnahmenplan vorgelegt, welcher dann priorisiert und weiter ausgearbeitet wird.

Die zahlreichen Fragen und die Diskussionsbereitschaft und im Anschluss an den Vortrag lassen keinen Zweifel daran, dass die Bürger und Bürgerinnen großes Interesse an einer gemeinsamen und erfolgversprechenden Umsetzung des Projektes haben.

26.06.2023

Regierungsbezirk: Unterfranken