boden:ständig angepasste Ausgleichsfläche fertiggestellt

Projekt: Sanding

Bürgermeister Parzefall, Geschäftsführer des LPV Regensburg e. V. Sedlmeier und boden:ständig Projektkoordinatorin Prielmeier an der gerade fertiggestellten Maßnahme
© Eder

Zur Ortseinsicht der ersten Baumaßnahme der boden:ständig Initiative Sandbach in der Gemeinde Thalmassing trafen sich letzte Woche Bürgermeister Raffael Parzefall, der Geschäftsführer des Landschaftspflegeverbandes Regensburg e. V. (LPV) Josef Sedlmeier und Projekt-Koordinatorin Martina Prielmeier, ebenfalls vom LPV. Im Auftrag des Amtes für Ländliche Entwicklung Oberpfalz erarbeiten sie mit Akteuren vor Ort und Vertretern von Fachstellen ein Konzept zum Wasser- und Bodenrückhalt in der Flur nach Starkregenereignissen.
Die Modellierung des Oberbodens auf der Wiese am Wasserfallgraben konnte nun endlich in Angriff genommen werden. „Es sei ein Glücksfall gewesen, dass wir an dieser Stelle tätig werden können“, betonte Bürgermeister Parzefall. „Die größte Schwierigkeit ist, überhaupt an Flächen heran zu kommen.“ Im Zuge der boden:ständig Konzeption war man auf die Ausgleichsfläche der Gemeinde Obertraubling gestoßen. Bürgermeister Grass habe die Fläche in Abstimmung mit der Naturschutzbehörde dankenswerterweise zur Verfügung gestellt. Der Waldweg sei immer wieder als Brennpunkt genannt worden, über den bei Starkregen Wasser und Schlamm in die Ortschaft eingeschwemmt wird, erläutert Martina Prielmeier. Man verfolge auf der Fläche das Ziel, den Wasserabfluss zu bremsen und durch das Ausleiten des Wassers aus dem Graben über mehrere flache Mulden im Grünland Erdreich auszufiltern, so Prielmeier weiter. Aufgrund der Höhenverhältnisse sei an der Stelle mit verhältnismäßigem Finanzmitteln kein großes Rückhaltebecken möglich. Gleichzeitig müsse auch die ökologische Ausgleichsfunktion, die die Gemeinde Obertraubling hier zu erbringen hat, gewahrt bleiben. Es gelte, unter den gegebenen Rahmenbedingungen das Mögliche zu tun, erläutert Prielmeier die Baumaßnahme.
Dem Ausgleich dienen auch die Obstbäume, die am oberen Ende der Fläche gepflanzt wurden. Entlang des Grabens würden auch noch Erlen gepflanzt. Da es sich am Wasserfallgraben um eine Ausgleichsmaßnahme handle, dürfe diese nicht mit öffentlichen Fördermitteln bezuschusst werden, erläuterte Sedlmeier. Die Pflanzungen und den Grunderwerb müsse die Gemeinde Obertraubling finanzieren. Die Erdarbeiten teilen sich die Gemeinden auf. So kommt der Gemeinde Thalmassing die Maßnahme hier auch ohne öffentliche Fördergelder günstig.
Ein Vertreter der Jagdgenossen betont, dass der Weg kippen muss, damit das Wasser auch in den Graben eingeleitet würde. Eingebaute Kastenrinnen brechen den schnell talwärts fließenden Abfluss auf den immer stärker von schweren Maschinen belasteten Feldwegen. Betrugen die Fahrzeugbreiten früher circa 1,5 m, so sind es mittlerweile 2,6 Meter. Mittlerweile kommen extrem schwere Gespanne in der Landwirtschaft zum Einsatz. Wichtig ist, dass die Wege nicht noch zusätzlich ausschwemmen. „Wenn wir Schotter aufbringen, darf es nicht sein, dass dieser beim ersten starken Niederschlag wieder abgeschwemmt wird. Hier ist das eingesetzte Geld und die Arbeitsleistung gleich wieder verloren.“ Die Schaffung von befestigten Ableitungen z.B. durch Kastenrinnen oder gepflasterte Bereiche wären vielleicht Lösungsmöglichkeiten“.
Es wurde vereinbart, weitere Stellen in der Sandinger Flur zu besichtigen und zu prüfen, wo Weganpassungen von Bedeutung sein könnten.

21.11.2022

Regierungsbezirk: Oberpfalz