Das unscheinbare Problem der Hangkuppen

Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile

Projekt: Teugn – Roitbauernbächlein

neu angelegtes Grünland, aufgenommen von der Abflusstelle in Richtung Hangkuppe
© Verwaltung für ländliche Entwicklung

Grünlandeinsaat zum Erosionsschutz auf 2,5 ha.

Anlass / Problemstellung:

Die Kuppenlagen im Hügelland sind oft groß und annähernd eben. Der Wasserabfluss bei Starkregen ist daher langsam. Daher sind Kuppenlagen oft mit Erosionsklasse 0 eingestuft. Die Erosionsgefährdung beginnt erst am Hang unterhalb der Kuppe. Wie, so fragten sich die Teugner, kann von einem Acker auf einer Kuppe mit etwas Hanglage an einer Ecke dann so viel schlammige Brühe ablaufen, dass sie im Dorf darunter großen Schaden anrichtet?

Klar, der maximal 150 m lange Hangabschnitt mit 10 % Gefälle hat bei einer Fruchtfolge mit 50 % Mais eine beträchtliche Erosion von bis zu 15,7 t/ha im langjährigen Durchschnitt. Aber für die 170 m Kuppenlage mit 3% Gefälle ergibt sich alleine eine Erosion von nur 3,2 t/ha. Aus einem 100 m breiten Streifen würde man bei getrennter Berechnung von Kuppe und Hang insgesamt fast 30 t Erosionsmaterial erwarten. Das ist viel, aber die Wirklichkeit ist schlimmer.

Denn das Wasser fließt von der Kuppe zwar langsam ab, tut es aber doch. Der anschließende steile Hang muss nicht nur das eigene Wasser ableiten, sondern eben auch das von der Kuppe zulaufende Wasser. Dadurch verdoppelt sich die Menge des Erosionsmaterials, das aus einem 100m-Streifen abfließt, auf fast 60 t.

Der Eigentümer hat hier wie auch an anderer Stelle gehandelt und Grünland angelegt. Dem Grünland wird in dieser Situation eine Erosion von 0,3t/ha zugeschrieben oder 1 t aus dem 100m-Streifen

(Berechnungen mit PC-ABAG).

28.09.2018

Regierungsbezirk: Niederbayern