Das Jahrhundertereignis wäre geschafft

Glimpflicher Ausgang eines Starkregens in Teugn

Projekt: Teugn – Roitbauernbächlein

man sieht: nichts - nach verheerenden Erfahrungen der Vergangenheit aus Erosionsschutzgründen angelegtes Grünland

Rekonstruktion des Wasserablaufs: Oswald Kaufmann (Teugn) und Dr. Christian Thurmaier (ALE Niederbayern) vor begrünter Abflussmulde
© Verwaltung für ländliche Entwicklung

Am 01.07.2019 musste die Freiwillige Feuerwehr Teugn wieder einmal nach Starkregen ausrücken. Eine Gewitterzelle hatte Teile des Stadtgebiets Kelheim, des Marktes Bad Abbach und der Gemeinden Saal und Teugn getroffen. Aber es ging vergleichsweise gut aus.

Erfahrungen:

Im Wassereinzugsgebiet der Teugner Ringstraße errechnete der Deutsche Wetterdienst am 01.07.19 teilweise rund 65 mm Niederschlag in einer Stunde oder 98 mm während des gesamten Regens (4 Stunden). Zum Vergleich: Die Wetterstatistik erwartet durchschnittlich nur alle 100 Jahre einen Regen von 49 mm in der Stunde oder 83 mm am Tag. Das „100jährliche“ Ereignis wurde also übertroffen. Dass die Feuerwehr in Folge vor allem Straßen von Schlamm reinigen musste, aber – im Gegensatz zu früher – kein einziger Keller voll lief, muss man vor diesem Hintergrund als glimpflich ansehen. Gründe für diesen vergleichsweise guten Verlauf gibt es mehrere:
· Die jahreszeitlich fortgeschrittene Vegetation hat viel abgefangen – aber bei der Wassermenge lief das Wasser auch unter dichten Getreidebeständen, erst recht unter anderen Kulturen: Unter einem Kartoffelschlag floss der Schlamm auf 20 m Breite.
· Wichtig sind ferner Verbesserungen in der vergangenen Jahre in der Fruchtfolge, gerade bei einem großen Biogas-Produzenten.
· Gut erkennbar war der positive Effekt von Grünland, das an mehreren Stellen zum Erosionsschutz angelegt wurde.
· Wegverstärkungen, die die Gemeinde als Abflussbremse ausgeführt hat, haben sich bestens bewährt.
· Sehr gut war schließlich die Wirkung einer begrünten Abflussmulde oberhalb der Ringstraße.
Viele kleine Maßnahmen brachten so ein Ergebnis, das einem großen Rückhaltebecken wenigstens entsprach – wenn es dieses nicht sogar übertraf. Denn die Niederschlagsmenge lag doch nennenswerten über dem Bemessungsereignis solcher Becken. Damit hätte sogar die Gefahr bestanden, dass das Becken überläuft und so wirkungslos wird.

Kontakt:

fes@h-und-s.de

04.07.2019

Regierungsbezirk: Niederbayern