Landnutzung im Klimawandel

Öffentliche Arbeitstagung des Wissenschaftlichen Kuratoriums der Bayerischen Akademie Ländlicher Raum

02. Februar 2023 bis 02. Februar 2023

Die Agrarkulturlandschaften Bayerns sollen seit jeher vielfältigen Ansprüchen gerecht werden. Obwohl sie bereits heute unter struktureller Verarmung und Interessenkonflikten leiden, werden sie im Zuge des Klimawandels massiven Belastungen ausgesetzt und sollen gleichzeitig zusätzliche Leistungen erbringen. Denn die gesellschaftlichen Ansprüche nicht nur an eine gesicherte Ernährung, Ressourcen- und Energiebereitstellung, sondern auch an Boden-, Grund- und Hochwasserschutz, Klimagassenken, Artenvielfalt und Tierwohl, Landschaftsästhetik und Erholungsraum werden nicht geringer, sondern größer, wenn die Befriedigung der eigenen Ansprüche nicht länger zu Lasten anderer Länder und damit auch des Friedens gehen kann.
Für Bayern bedeutet dies die Einleitung eines radikalen Pfadwechsels, zu multifunktional produktiveren und zugleich stabileren und resilienteren Strukturen. Das erfordert einen breiten gesellschaftlichen Konsens und neue zivilgesellschaftliche Institutionen. Solche stabile Strukturen (institutional settings) müssen langfristig durch Politik und Verwaltung unterstützt werden. Dies stärkt gemeinschaftliche Verbundenheit und Verantwortung gegenüber der Landschaft und ihren Produktionsverhältnissen.
Dabei soll der Blick aus der Geschichte in die Zukunft gerichtet sein. Historische Formen gemeinsamer und differenzierter Bewirtschaftung können belegen, wie eine zu hoher Rauigkeit und Strukturvielfalt der Landschaft führende Agrarkultur Träger von Multifunktionalität, Artenreichtum, Schönheit und Identifikation sein kann. Modernes systemisches Wissen kann Wege zu neuen Technologien, neuen Gemeingutinstitutionen, neuen Formen von Pachtund Eigentumsverhältnissen (land tenure and ownerships) eröffnen. Wir fragen hier deswegen nach dem kollektiven Recht, an einem Werk (oeuvre) Kulturlandschaft mitzuwirken und fordern eine neue agrarische Gemeinwohlkultur zum Erhalt der Lebensgrundlagen
Programm

9.00 Öffnung des Zoom-Zugangs . Gelegenheit für ein Hallo
9.15 STATEMENT ZUR EINFÜHRUNG Christine Brandmeir . Klaus Fackler . Sören Schöbel . Theresia Wintergerst (ALR-WK)
9.30 Break-out Sessions

Boden und Natur
  • 9.45 BÖDEN, HUMUS, KOHLENSTOFF UND LANDNUTZUNG Martin Wiesmeier (LfL)
  • 10.15 BIODIVERSITÄT UND LANDNUTZUNG Wolfgang Weißer (TUM)
  • 10.45 Diskussion
11.15 – 11.45 Pause

Arbeit und Leben
  • 11.45 ANTHROPOLOGIEN DES LÄNDLICHEN Laura McAdam-Otto (JMU)
  • 12.15 Diskussion
12.30 – 13.30 Mittagspause
  • 13.30 ÖKOLOGISIERUNG DER GESAMTEN LANDWIRTSCHAFT - TRANSFORMATION Alois Heißenhuber (ALR)
  • 14.00 Diskussion
Verfasstheiten und Verantwortungen
  • 14.30 SOZIALE VERFASSTHEITEN DER HISTORISCHEN LANDNUTZUNG IN BAYERN . Hansjörg Küster (LUH)
  • 15.00 NACHHALTIG VERPACHTEN - WIE PROFITIEREN EIGENTÜMER, LANDWIRTE UND UMWELT? Lioba Degenfelder (A.ckerwert)
  • 15.30 DIE TRAGIK DES PACHTLANDES? WELCHE VERANTWORTUNG HABEN DIE VERPACHTENDEN Matthias Kiefer (Erzbischöfliches Ordinariat München)
  • 16.00 Diskussion
16.30 Ausblick auf die nächsten Veranstaltungen
16.45 Ende der Veranstaltung


Quelle/weitere Infos und Anmeldung (bis 29.01.2023): ALR

Beginn: 02.02.2023 09:00 Uhr

Ende: 02.02.2023 16:45 Uhr

Veranstaltungsart: Arbeitstagung ALR

Ort: online (WebEx)

Regierungsbezirk: Oberbayern