Mit Klemmbrett und Spaten

boden:ständig-Kartiertag am 19.04.2023 in Eschau-Sommerau

Anton Lenz steht lachend am Geländer eines großen, gemauerten Einlaufbereichs. Der Kanal ist mit einem massiven Verklausungsschutz versehen. Hinter Anton Lenz stehen Teilnehmende des Kartiertags und blicken nachdenklich.

Fachplaner Anton Lenz mit Teilnehmenden des Kartiertags am Ortseingang
© Bayerische Verwaltung für Ländliche Entwicklung/T.Corbeck

Kennen Sie Sommerau am Kanal? Eigentlich handelt es sich bei dem im malerischen Spessart gelegenen Ort um einen Ortsteil des Marktes Eschau. Aber von Nordwesten hängen (bzw. fließen bei Starkregen) rd 140 ha Einzugsgebiet in den Ort und dessen Kanalisation. Nun wird die rührige Gemeinschaft Sommerau auch boden:ständig – zunächst aber war das Einzugsgebiet Austragungsort des boden:ständig-Kartiertags.

Da sich die boden:ständige Fachplanung in ihrem Ansatz regelmäßig unterscheidet von dem, wie Planung sonst oft gelehrt und gedacht wird, bietet die Initiative Kartiertage für neu beauftragte bzw. interessierte Planungsbüros an. Für die Beauftragung als boden:ständig-Fachplaner wird die Teilnahme an einem Kartiertag i.d.R. vorausgesetzt. Aber auch Umsetzungsbegleitende sind eingeladen, hierbei ihr Verständnis für den Blick auf die Flur und Landschaftsgestaltende Maßnahmen zu erweitern.

Quasi ‚auf den letzten Drücker‘, bevor die Vegetation manche Fließpfade verschleiert, kamen so am 19. April Interessenten von Südbayern bis Hessen und NRW in Unterfranken zusammen. Unter der Leitung von boden:ständig-Fachplaner Anton Lenz wurde zunächst das Einzugsgebiet gemeinsam begangen und besprochen; bevor die Teilnehmenden sich am Nachmittag selbst in der entsprechenden Geländeaufnahme übten. Oft wird dabei erst deutlich, was vielleicht doch nicht immer ganz so klar ist wie es beim reinen Besprechen oder auf der Karte scheint. Ebenso deutlich wurde hoffentlich auch, warum die physikalische Geländeaufnahme durch digitale Berechnungen zwar ergänzt, aber nicht ersetzt werden kann.

„Bitte bringen Sie Kartierutensilien selber mit“, hatte es in der Einladung geheißen. Die meisten hatten daher Klemmbretter o.ä. dabei – einer aber auch einen Spaten. Auch die Aufforderung, bei der Kartierung im eigenen Projekt von vornherein stark mit den lokalen Akteuren und ihrer Ortskenntnis zu arbeiten, wurde mithilfe von Passanten ‚geübt‘. Vorhandene Strukturen und erkennbare Sofortmaßnahmen, die Nutzung der Tiefenlinien aber auch die Bodenbedeckung und der Schluffgehalt der Ackerflächen wurden diskutiert. Deutlich dürfte in diesem vielfältigen Einzugsgebiet geworden sein: Mit einem integralen Ansatz kann auf all diesen Ebenen ein Beitrag geleistet werden. Die unterschiedliche inhaltliche „Herkunft“ der Teilnehmenden bereicherte dabei durchaus den gemeinsamen Diskurs. Die erkennbare Begeisterung für das Themenfeld verband wiederum, und so wurde es ein auch menschlich angeregter Austausch – am Nachmittag noch dazu von Frühlingssonne begleitet.

Einen herzlichen Dank an alle Teilnehmenden für Ihre/Eure aktive Beteiligung, sowie an den Bürgermeister und Mitarbeitende des Marktes Eschau für die Unterstützung bei der Organisation!


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Sie haben Fragen oder Interesse an einem zukünftigen boden:ständig-Kartiertag teilzunehmen?
Wenden Sie sich dann gerne an Thomas Corbeck.
Die Veranstaltungen richten sich in erster Linie an (zukünftige) Fachplanende und Umsetzungsbegleitende; aber auch Studierende und Interessierte anderer Verwaltungen etc. nehmen wir bei freien Plätzen gerne mit.

10.05.2023

Regierungsbezirk: Unterfranken