Vorstellung des Zwischenfruchtversuchs in Nemmersdorf

Erosionsschutz durch pflanzenbauliche Maßnahmen

Projekt: Bad Berneck - Bindlach - Goldkronach

Lageplan der Zwischenfruchtversuchsfläche in Nemmersdorf.

Rege Diskusion während der Vorstellung des Zwischenfruchtversuchs in Nemmersdorf.
© Verwaltung für ländliche Entwicklung

Im Frühjahr diesen Jahres, haben sich die im Raum Bayreuth − Kulmbach arbeitenden boden:ständig-Projektteams zusammengeschlossen und gemeinsam mit den Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Bayreuth, Kulmbach und Münchberg in den Projektgebieten Bad Berneck – Bindlach – Goldkronach, Emtmannsberg − Schamelsberg, Fleisnitz und Ködnitz insgesamt vier Zwischenfruchtversuche angelegt.
Der Zwischenfruchtversuch im Projektgebiet Bad Berneck – Bindlach – Goldkronach wurde in Nemmersdorf auf einer Fläche des Landwirts Christian Popp angelegt. Neben der betriebseigenen Saatmischung wurden noch zwei weitere Zwischenfruchtmischungen ausgesät. Für den Versuch in Nemmersdorf hatte die Stadt Goldkronach die Kosten für das Saatgut übernommen.
Der Zwischenfruchtversuch wurde nun gemeinsam mit den örtlichen Landwirten, dem Bürgermeister der Stadt Goldkronach, sowie Vertretern des ALE Oberfranken und des GeoTeams besichtigt. Vor Ort ging zunächst Wasserberater Florian Wallner vom Fachzentrum Agrarökologie auf die drei verschiedenen Zwischenfruchtmischungen ein. Ein Hauptbestandteil der ersten Mischung „Humus Pro alpha“ besteht aus Phacelia, welche früh angesät besonders gut als Bienenweide geeignet ist. Beigemischt sind als Stickstoffsammler u. a. die Leguminosen Perserklee und Saatwicke sowie das Ramtillkraut, eine aus warmen Zonen stammende, sehr frostempfindliche Pflanze.
Die zweite Saatmischung „Greening Spätsaat schnell“ wird von Senf beherrscht, Leindotter und Kresse sind bestandsbildend beigemischt. Die betriebseigene „Spezial-Einsaat Greening-konform Popp 2018“ setzt neben Phacelia v. a. auf den Öl- oder Meliorationsrettich. Dieser kann mit seiner Pfahlwurzel verdichtete Böden gut lockern.
Neben dem Erosionsschutz tragen Zwischenfrüchte, indem sie dem Humusaufbau dienen, zur Stabilisierung der Bodenaggregate sowie der Bodenstruktur im humosen Oberboden bei. Zwischenfrüchte sind auch als Futter für Bodenlebewesen, wie z. B. dem Regenwurm, von großer Bedeutung. Schließlich binden Zwischenfrüchte Stickstoff über das Winterhalbjahr, was v. a. dem Grundwasserschutz zugutekommt.
Wie der Oberboden hinsichtlich Durchwurzelung, Verdichtungen und Regenwurmbesatz beschaffen ist, kann sehr gut mit der Spatendiagnose geprüft bzw. aufgezeigt werden. Michael Link vom Büro für multifunktionale Umweltplanung und Beratung (UP&B), zuständig für die Bestandserfassung und Maßnahmenplanung im boden:ständig-Projekt Bad Berneck – Bindlach – Goldkronach, zeigte anschaulich, wie sich der Anbau von Zwischenfrüchten positiv auf den Kulturzustand des Bodens auswirkt.
Im kommenden Frühjahr sollen auf der Versuchsfläche unterschiedliche Geräte zur Bodenbearbeitung vor der Maisaussaat eingesetzt werden. Im Juni ist nach der Aussaat ein Feldtag geplant. Dann soll u. a. gezielt auf die Auswirkung der verschiedenen Bodenbearbeitungsmaßnahmen auf Bodenstruktur und Versickerung bzw. Wasserspeicherung eigegangen werden.

Kontakt:

Büro für multifunktionale Umweltplaung und Beratung (UP&B)
Dr. Michael Link
Mobil: 0173 - 88 21 995
emial: michael.link@upb-service.de

03.12.2019

Regierungsbezirk: Oberfranken