Wurmsham

Diskussion des Bestands- und Bewertungsplans sowie möglicher Maßnahmen im Gelände

Diskussion des Bestands- und Bewertungsplans sowie möglicher Maßnahmen im Gelände
© Passek

Projektgebiet:
Regierungsbezirk: Niederbayern
Landkreis: Landshut
Gemeinden: Wurmsham
Natur-/Produktionsraum: Niederbayerisches Tertiär-Hügelland
Größe: 1368 ha

Projektlaufzeit:
Beginn: Herbst 2014

Das Projektgebiet umfasst die Einzugsgebiete des Breitenauer Bachs, Gifthaler Bachs und des Zellbachs. In diesem Gebiet sind mehrere abflusswirksame Muldenzüge mit Weiterleitungs- und Sammelfunktion mit erhöhtem Risiko von Einträgen in die benachbarten Gewässer vorhanden. In den Teileinzugsgebieten enstehen aufgrund mehrer Muldenzüge bzw. "verästelter" Zuflüsse Summeneffekte, welche auch zu Hochwasserproblemen führen.
Im Projektgebiet wurden bereits verschiedene Gewässerabschnitte naturnäher gestaltet und aufgewertet.Weitere Bachabschnitte sollen kontinuierlich folgen. Wichtig ist in der Gemeinde Wurmsham die Öffentlichkeitsarbeit und die Einbindung der Bürger.

Ziele:

  • Im Gemeindegebiet Wurmsham wurden von vorne herein ganze Einzugsgebiete von Bächen ausgewählt, um die dort entstehenden Hochwasser- und Stoffeintragsprobleme in den Griff zu bekommen. Auch hier werden an Bachabschnitten Uferstreifen erworben bzw. ausgewiesen und die Gewässerstruktur verbessert. Die wichtigste Zielsetzung besteht in diesen Einzugsgebieten jedoch in Maßnahmen zum Wasser- und Stoffrückhalt.
  • In der Gemeinde Wurmsham gelten die Öffentlichkeitsarbeit und Bürgerbeteiligung als wichtiges Ziel (z.B. Gebietsbegehungen und „Spaziergänge“ unter fachkundiger Führung).

Maßnahmenschwerpunkte:
  • Uferschutzstreifen werden angekauft oder von den Anliegern (nach erfolgreicher Überzeugungsarbeit) freiwillig zur Verfügung gestellt; anschließend erfolgt eine Verbesserung der Gewässerstruktur unter anderem durch Uferabflachungen und Uferaufweitungen sowie eine extensive Nutzung der Uferstreifen zur Abpufferung von Stoffeinträgen.
  • Im Gemeindegebiet Wurmsham sind diverse Maßnahmen zum vorbeugenden Hochwasserschutz sowie zur Erosionsvermeidung und zum Stoffrückhalt in drei ausgewählten Bacheinzugsgebieten in Planung.
  • Es wurde eine „Drei-Quellen-Wanderung“ zu den Quellen von Rott, Bina und Zellbach angeboten. Die Initiative boden:ständig wurde außerdem in Vorträgen vorgestellt, die an die Kommunen und die Bevölkerung im gesamten Landkreis Landshut gerichtet waren.
Projektorganisation und Umsetzung
  • Die Maßnahmen an den Bachläufen übernimmt die Gemeinde entweder im Rahmen der Gewässerunterhaltung (mit Zuschüssen der Wasserwirtschaftsverwaltung) oder in Form ökologischer Ausgleichsmaßnahmen. Von der Information der Bürger über die Vorbereitung einzelner Maßnahmen bis zur Durchführung wird die Gemeinde von der fachlichen Projektbegleitung unterstützt.
  • Der Erwerb von Uferstreifen bzw. Ufergrundstücken erfolgt durch die Gemeinde.
  • Bei allen anderen Gewässerabschnitten wird zusammen mit der Gemeinde Überzeugungsarbeit geleistet, damit die Anlieger die Uferstreifen auf freiwilliger Basis zur Verfügung stellen. In einigen Fällen werden auch Uferstreifen mit KULAP-Förderung angelegt.
  • In den drei zusammen mit Vertretern der Gemeinde ausgewählten Bach-Einzugsgebieten wird versucht, gemeinsam mit den Grundstückseigentümern und Bewirtschaften (basierend auf Bestands- und Bewertungskarten) Lösungsmöglichkeiten zum vorbeugenden Hochwasserschutz und zum Stoffrückhalt sowie zur Verbesserung der Gewässer zu entwickeln.
  • Anfang November 2018 fand die Gründung einer Teilnehmergemeinschaft mit freiwilligen „Mitstreitern“ statt, um ein Flächenmanagement und bauliche Maßnahmen (z.B. Rückhaltungen) im Rahmen eines wachsenden Verfahrens der Ländlichen Entwicklung umzusetzen und damit auch aufwändigere Maßnahmen mit Flächenbedarf realisieren und fördern zu können. Das Verfahrensgebiet umfasst zunächst einzelne Flurstücke entlang des Gifthaler Bachs. Auf die freiwillige Beteiligung weiterer Flächeneigentümer wird gesetzt.

Fachliche Projektbegleitung:
  • Landschaftsplanung und Öffentlichkeitsarbeit erfolgt durch Berthold Riedel.
  • Landwirtschaftsberatung führt bei Bedarf Christian Fuchsgruber von der BBV Landsiedlung durch.

Projektstand:
  • Im Einzugsgebiet des Gifthaler Bachs (Gemeinde Wurmsham) erfolgte die Gebietsanalyse mit Ausarbeitung einer Bestands- und Bewertungskarte. Nach der Vorstellung vor der Bürgermeisterin und einigen Gemeinderäten wurden die Ergebnisse und möglichen Maßnahmen bei einer gemeinsamen Begehung mit den Landwirten und Grundstückseigentümern diskutiert. Im nächsten Schritt ist in Kürze die Konkretisierung der Maßnahmen vorgesehen.
  • Im Einzugsgebiet des Breitenauer Bachs (Gemeinde Wurmsham) erfolgte nach einer Besichtigung mit der Bürgermeisterin und einigen Gemeinderäten ebenfalls die Gebietsanalyse mit Ausarbeitung einer Bestands- und Bewertungskarte.
  • Das Einzugsgebiet des Zellbachs (Gemeinde Wurmsham) kommt neu hinzu. Im Mittellauf bei Pauluszell konnten bereits Uferstreifen und ein Auengrundstück für ökologische Ausgleichsmaßnahmen erworben werden. Hierzu sind die Planungen und Abstimmungen aktuell weitgehend abgeschlossen.
  • Die Gründung einer Teilnehmergemeinschaft für ein Verfahren der Ländlichen Entwicklung mit der Gemeinde und teilnahmebereiten Grundstückseigentümern und Landwirten erfolgte im November 2018. Es wurde im Bereich des Gifthaler Bachs ein wachsendes Flurneuordnungsverfahren eingeleitet. Das Verfahrensgebiet umfasst knapp 7 ha und 8 Flurstücke. Das Gebiet kann nach und nach erweitert werden, wenn auf einem weiterem Grundstück eine Maßnahme realisiert und gefördert werden soll.
  • Im November 2019 wurde ein Vertrag über eine Objektplanung mit dem Ziel "Schaffung von Retentionsraum in Verbindung mit einer Verbesserung des ökologischen Zustands am Gifthaler Bach" an das Landschaftsarchitekturbüro "Landschafftraum" aus Mühldorf vergeben. Grundlage für die Planung liefert ein exaktes Höhenaufmaß entlang dem Gifthaler Bach, welches durch den Verband für Ländliche Entwicklung erbracht wurde.
  • Bereits Ende Januar 2020 konnten erste Planungsergebnisse mit der Gemeinde und den Trägern öffentlicher Belange in einem sogenannten Grüntermin vor Ort erörtert werden.
  • Inzwischen wurden vom WWA Landshut noch maßgebende Hochwasserabflüsse ermittelt, um eine fundierte Objektplanung zu ermöglichen.
  • Die Planung und Abstimmung mit den Grundstückseigentümern und Behörden erfolgte im Jahr 2020 bis Frühjahr 2021.
  • 2021 konnte im Sommer die Firma "Wadle Bauunternehmung GmbH" mit der Umsetzung der Maßnahmen am Gifthaler Bach durch die Teilnehmergemeinschaft beauftragt werden.
  • Im Oktober 2021 wurde mit den Erdarbeiten am Gifthaler Bach begonnen, welche im Frühjahr 2022 abgeschlossen wurden.
  • Mit der Ansaat und den Pflanzungen konnten die Maßnahmen am Giftahler Bach im Frühsommer 2023 fertiggestellt werden.
  • 2023 haben Abstimmungsgespräche mit Grundstückseigentümer für abflussbremsende Maßnahmen im Einzugsgebiet des Breitenauer Baches stattgefunden, diese dienen als Grundlage für eine weitere konkretiesierung der Vorhaben.

Projektkontakt:
Berthold Riedel: info@landschaftsoekologie-riedel.de


Maximilian Frank
Betreuer Initiative "boden:ständig" in Niederbayern

E-Mail: maximilian.frank@ale-nb.bayern.de

Amt für Ländliche Entwicklung Niederbayern
Dr.-Schlögl-Platz 1
94405 Landau a.d. Isar

Tel.: +49(0)9951 940-422



Projektgebiet
Regierungsbezirk: Niederbayern

Regierungsbezirk: Niederbayern