Kahlgrund

Boden- und Erosionsschutz

Blick auf das Projektgebiet (Teilgebiet)
© ALE Ufr

Im Jahr 2017 kam es im Gebiet der kommunalen Allianz „Kahlgrund-Spessart“ zu einem Starkregenereignis, dass zu großen Sachschäden durch abfließendes Wasser und Schlammlawinen führte. Viel fruchtbarer Ackerboden ging den Landwirten verloren.
Landwirte und örtliche Akteure erkannten, dass Maßnahmen zur Reduzierung der Schäden und der Bodenerosionen bei Starkregen dringend notwendig sind. Daher wurde 2019 eine Konzeptstudie zum „Boden- und Gewässerschutz im Kahlgrund“ erstellt.
Aufbauend auf diese Konzeptstudie wurde ein umfassender Bestands- und Bewertungsplan erstellt, mit dem Ziel den Boden hinsichtlich der Wasseraufnahmekapazität zu verbessern. Desweitern sollen ingenieurökologischer Maßnahmen den Rückhalt in der Fläche steigern. Diese befinden sich noch in der Planungsphase und sollen baldmöglichst umgesetzt werden.

Das Projektgebiet erstreckt sich über das Einzugsgebiet der Kahl, einem Gewässer der zweiten Ordnung, welches 32 km lang ist, durch rund 40 Zuflüsse gespeist wird und in den Main mündet.
Ertragreiche Böden sind die wichtigste Grundlage für die Landwirtschaft. Diese Ressource gilt es, auch im Blick auf die Gewässerqualität, zu schützen. Erosion bewirkt einen Verlust an Nährstoffen und einen Austrag an Pflanzenschutzmitteln.
Die Böden im Kahlgrund neigen geogenbedingt zu einer ausgeprägten oberflächigen Verschlämmung und weisen ein niedriges Wasserinfiltrationsvermögen auf. Steile Hangneigung und große Schläge wirken sich ebenfalls negativ auf die Erosionsgefahr aus. Da sich durch die Klimaveränderung die Gefahr der Strakregenereignisse noch steigert ist dringend eine Verbesserung der Abflusssituationen geboten.
Neben den ökologischen Schäden verursachen Starkregenereignisse auch wirtschaftliche Schäden. Auf Feldwegen rollen Sturzbäche und Schlamm ins Tal. Die Aufräum- und Instandhaltungskosten von Wegen und Gräben sind hoch.

Das Projekt beinhaltet ferner umfangreiche Kalkungsversuche, welche durch Bodenexperen fachflich begleitet und durch engagierte Landwirte in die Praxis umgesetzt werden . In unterschiedlichen Parzellen werden verschiedene Kalksorten getestet. Ziel ist eine wissenschaftlich nachvollziehbare und für die Praxis anwedbare Handlungsempfehlung für die passende und zielgerichtete Versorgung der Böden mit Kalk im Projektgebiet. Hierzu finden umfangreiche Messungen statt. Im Anschluss sollen die Ergebnisse und Erkenntnisgewinne einer breiten Öffentlichkeit mitgeteilt werden. (s. auch Projektnachrichten).



Projektgebiet
Regierungsbezirk: Unterfranken
Landkreis: Aschaffenburg
Gemeinden: Mömbris, Krombach, Westerngrund, Geiselbach, Schöllkrippen
Natur-/Produktionsraum: Vorderer Spessart
Größe: 2200 ha

Projektlaufzeit
seit September 2020


Regierungsbezirk: Unterfranken