Praxisdialog in Obernzenn - Tiefenlockerung und Zwischenfrüchte

Projekt: Obernzenn

Foto: Menschengruppe rechter Hand auf einem Acker mit Zwischenfrüchten, linker Hand Traktor mit Walze im stehenden Zwischenfruchtbestand

Fachsimpeln auf dem Praxisdialog
© Susanne Döhler (DöhlerAgrar)

Am 10. Dezember kamen bei besten Wetterbedingungen mehr als 30 Teilnehmer, davon überwiegend Landwirte aus Obernzenn und Nachbargemeinden, aber auch Vertreter von Gemeindeverwaltungen auf einem Feld zwischen Obernzenn und Esbach zusammen.

Das Feld wird erst seit 2 Jahren vom Landwirt Matthias Stammberger bewirtschaftet. Nun wird im Rahmen der Initiative boden:ständig auch auf diesem Feld gezeigt, wie Bodenstruktur und Bodenleben verbessert werden können.

Besonders eindrücklich konnte anhand eines Bodenprofils gezeigt werden, wie sich eine Tieflockerung vor der Zwischenfruchtaussaat auf den Boden auswirkt. Ein Streifen blieb jedoch unbearbeitet. Und so konnte man im Bodenprofil wunderbar die Unterschiede im Wurzelwachstum anschauen. Im tiefengelockerten Boden waren erheblich mehr Wurzeln im Unterboden ab 30 cm zu finden als im ungelockerten Bereich. Auch das Regenwurmbild zeigt an, dass es Verdichtungen gibt. Hier setzen die Regenwürmer ihre Losung verstärkt an der Bodenoberfläche ab. Zwar gibt es eine ordentliche Anzahl von Regenwürmern, jedoch zu wenig erwachsene Tiere. Nun müssen die Regenwürmer durch das richtige Zwischenfruchtmanagement noch mehr gefördert werden. Auch wurden die Vielartenzwischenfruchtmischungen in Augenschein genommen. Wichtig bei den Mischungen ist, dass möglichst alle Wurzeltypen mit dabei sind. Damit alle Bereiche des Bodens mit Wurzeln durchdrungen werden.

Um den Bodenlebewesen ausreichend Nahrung anzubieten werden die Zwischenfrüchte gewalzt. Die Firma Güttler hat dafür den Obernzenner Landwirten eine Walze zur Verfügung gestellt. Das Wetter war perfekt für eine Vorführung, denn bei – 2 °C ist der Boden gut tragfähig, die Stengel brechen und die Pflanzen liegen platt am Boden und stehen so den Bodenlebewesen als Futter zur Verfügung. Vorgeführt wurde eine Walze mit 5 m Arbeitsbreite. Die Bearbeitung wurde mit zwei verschiedenen Geschwindigkeiten demonstriert.
Die Firma Güttler hatte noch eine Besonderheit dabei – einen Weinbaugrubber mit Scheibensech, Sägerät und Walze. So erfolgt Bodenbearbeitung, Schneiden von Zwischenfrüchten, Aussaat und Walzen in einem Arbeitsgang.

11.12.2022

Regierungsbezirk: Mittelfranken