Innovativer Boden- und Wasserschutz

Silphie - eine boden:stänidge Energiepflanze

Projekt: Hutgraben

Silphie Feld

Durchwachsene Silphie
© Verwaltung für ländliche Entwicklung

Im boden:ständig Gebiet Hutgraben mit den zum Teil steilen Hängen des Tertiären Hügellandes ist die Bodenerosion, insbesondere beim Maisanbau, sehr stark. Der monokulturelle Anbau des Mais hat vielfältige Nachteile und eine Alternative wird seit einiger Zeit erforscht. Die Alternative ist die "Durchwachsene Silphie" (Silphium perfoliatum), eine ausdauernde, mehrjährige Pflanze, welche ursprünglich in Nordamerika beheimatet ist. Die Silphie ist sowohl als Futterpflanze geeignet, als auch als Koferment in Biogasanlagen. Die Vorteile der Pflanze gegenüber dem Mais sind wie folgt:
  • absolute Frosthärte und große Trockentoleranz durch tiefe Bodendurchwurzelung (--> Erosionsschutz)
  • 30% weniger N-Bedarf als Mais
  • Lebensdauer bis zu 30 Jahre (Nutzungsdauer allerdings voraussichtlich geringer) --> langandauernde Bodenbedeckung --> Erosionsschutz, erhöhter Wasserrückhalt, Vorteile für Bodenorganismen
  • lange Blütezeit (Juni-September) mit hohem Pollen-und Nektarertrag (Bienenweide)
  • keine Herbizideinsatz oder Bodenbearbeitung nötig ab dem zweiten Jahr
  • verbessertes Landschaftsbild durch leuchtend gelbe Blütenstände
  • gut für Deckung und Wildeinstand von Niederwild und Rehwild
Versuche zeigen, dass Biogasanlagen mit der Silphie eine ähnlich hohe Biogas- und Methanausbeute lieferen und dies bei einem höheren Ertragsniveau.
All diese Vorteile machen deutlich, welches Potential in der Pflanze steckt. Dies gilt insbesondere für Hanglagen und wassersensible Bereiche (Wasserschutzgebiete, hochwassergefährdete Gebiete, ect.)
Die ersten Landwirte im boden:ständig Gebiet Hutgraben wagen sich nun an den Anbau der Durchwachsenen Silphie (insgesamt ca. 5 ha). Da die Pflanze im ersten Jahr keinen Ertrag abwirft, wird die "Durchwachsene Silphie" im ersten Jahr zusammen mit Mais angebaut. Das Ertragsmaximum ist erst ab dem 3. Jahr erreicht. Im Rahmen von boden:stänig hoffen wir auf einen erfolgreichen Anbau und denken, dass der Anbau der Silphie auf Sonderstandorten viele Vorteile birgt. Effektiver Bodenschutz in der Fläche und über den Anbau wird durch diese Pflanze möglich.

Erfahrungen:

Erfahrungen bisher im Landkreis nicht gegeben.

Anlass / Problemstellung:

Bodenerosion und geringer Wasserrückhalt durch intensive Mono-Maiskulturen.

Vorbereitung / Planung:

Problemstellung kommunizieren.

Umsetzung / Organisation:

Informationen weitergeben und Kontakte vermitteln

Kontakt:

weiterführende Informationen und Kontaktadressen über den LPfV Freising

31.03.2017

Regierungsbezirk: Oberbayern