Großer Bahnhof in Oberscheinfeld: Vorabstimmung zu den geplanten Maßnahmen

Projekt: Oberscheinfeld

Begehung des Projektgebiets mit Landwirten und Vertretern unterschiedlicher Ämter

Begehung des Projektgebiets
© Johannes Herold (GeoTeam - Gesellschaft für umweltgerechte Land- und Wasserwirtschaft mbH)

In den letzten Monaten konnten einige der möglichen baulichen Maßnahmen im Teilgebiet Schwarzbach des boden:ständig – Projekts Oberscheinfeld der Umsetzung ein Stück näher gebracht werden.
Das Gebiet leidet neben sommerlicher Trockenheit zusätzlich auch unter der Verringerung des ohnehin flachgründigen Oberbodens durch Erosion bei Starkregenereignissen. Die Speicherkapazität der Böden ist gering und ist tendenziell weiter in Abnahme begriffen, es kommt rasch zu Oberflächenabfluss. Zusammen mit der im Verlauf der letzten Jahrzehnte nachgewiesenen Verstärkung der Intensität der Niederschläge führt dies auch zu einer Verschärfung des Überschwemmungsrisikos der Ortschaften im weiteren Verlauf des Gewässers.
Die Maßnahmen haben zum Ziel, durch die Optimierung bestehender Strukturen bzw. die Nutzung landwirtschaftlich nachteiliger Flächen zum dezentralen Wasserrückhalt und einer Verbesserung der Abflusssituation im Gebiet beizutragen.
Auf Flurbegehungen mit den Flächeneigentümern, (Wald-) Bauern und weiteren Ortskundigen wurden im Laufe des Spätwinters und Frühjahrs wertvolle Hinweise gesammelt und in die Planungen eingearbeitet. Es kristallisierten sich vier Maßnahmenvorschläge heraus, die jetzt in Form eines Vorentwurfs weiter konkretisiert werden sollen.
Als erster Schritt dafür konnten die Vorschläge am 25.05.2022 vor Ort den Behörden und Trägern öffentlicher Belange präsentiert werden, mit denen die Planung im Genehmigungsverfahren abgestimmt werden muss. Bei strahlendem Frühsommerwetter kamen hierzu Vertreter von Behörden aus zwei Regierungsbezirken und Landkreisen zusammen – im Gebiet verzahnen sich Mittel- und Unterfranken und erfordern somit eine „doppelte“ Beteiligung.
Dabei wurde deutlich, dass es sich beim Schwarzbach und dem umgebenden Casteller Forst um ein ökologisch besonders wertvolles Gebiet handelt, da sich das Gewässer in einem noch vergleichsweise ursprünglichen und im Sinne der Wasserrahmenrichtlinie sehr guten Zustand befindet. Auch der Wald beinhaltet einen großen Strukturreichtum. Die Artenvielfalt im Wasser und an Land ist hier am Südwestrand des Steigerwalds auffallend hoch.
Für die Planung und Umsetzung der Maßnahmen bedeutet das, dass hier besonders umsichtig vorgegangen werden muss und die notwendigen Bauwerke so schonend wie möglich in die Landschaft und das Gewässer eingepasst werden. Die Nutzung vorhandener Strukturen wie bestehende Wege, zum Teil mit akutem Instandhaltungsbedarf, sowie bestehende Dämme ehemaliger Teiche minimiert von Anfang an die erforderlichen Störungen im Wald. Im Vergleich zur Anlage gänzlich neuer Strukturen kann das Verhältnis zwischen Eingriff und Wirkung minimal ausfallen.
Es wurde vereinbart, die Maßnahmen im engen Austausch zwischen Planungsbüro und Behörden zu prüfen und anzupassen, um eine zielgerichtete und ökologisch verträgliche Planung erstellen zu können und am Ende eine ganzheitliche Verbesserung der aktuellen Situation zu schaffen.

Erfahrungen:


20.06.2022

Regierungsbezirk: Mittelfranken