Gegen die Sturzflut, für die Natur

Begrünte Abflussmulde bei Ursbach

Projekt: Ursbach

Blick auf das Grundstück vor der Maßnahmendurchführung

im oberen Teil des Grundstücks lässt sich eine breite Mulde anglegen
© Felix Schmitt

Seit bis zu sechs Jahren hängen derzeit (Herbst 2021) 17 konkrete boden:ständig-Baumaßnahmen im Landkreis Kelheim in der Planung fest. Ein Lichtblick ist es dann, wenn eine Maßnahme von der ersten Idee - über Eigentümerwechsel und vielseitige Abgrabungsgenehmigung - bis zur Ausführung weniger als ein Jahr braucht. Ein solcher kleiner Lichtblick war eine Wiese von ca. 0,5 ha Größe in einem Talgrund südlich von Ursbach. Angelegt waren in ihr einige Löcher, möglicherweise auch gedacht als Absetzbecken, in denen zwar nicht dauerhaft Wasser steht, aber doch Schilf sein Auskommen hat. Die umgebende wurde Wiese düngerlos bewirtschaftet. Fett war sie trotzdem – und artenarm.
Im Rahmen von boden:ständig wurde nun das Relief angepasst: Die wiesenseitigen Böschungen der Löcher wurden sehr flach gestaltet. Dank der tatkräftigen Unterstützung der Ursbacher Landwirte mit vier Gespannen zum Materialtransport war es für den Bagger die Arbeit eines Tages. Anschließend wurde die Wiese mit Saatgut eingesät, das von ortsnahen Feuchtwiesen gewonnen wurde.
Was soll das, fragte auch der Baggerfahrer, warum baggern wir nicht ein paar 100 m³ Rückhalteraum? – Ziel war es hier nicht, Wasser zu bunkern, sondern (durch die flachen Böschungen) ohne massive Erdbewegung eine breite Abflussmulde zu schaffen, die den Abfluss bremst. Die Maßnahme allein kann Ursbach bei einem Starkregen nicht retten, sie ist ein kleiner Baustein zum Schutz des Ortes. Weiteres, ebenso wichtiges Ziel für die Fläche war die Umwandlung der artenarmen Fettwiese in eine artenreiche Mähwiese, entsprechend der Böschung mit langem Gradienten bis in den nassen Bereich. Deshalb wird die Maßnahme nach Landschaftspflege- und Naturparkrichtlinie gefördert.

Kontakt:

fes@h-und-s.de

06.10.2021

Regierungsbezirk: Niederbayern