Erosionsschutz durch Flächenunterteilung

Anbau unterschiedlicher Früchte verkürzt die erosionswirksame Hanglänge

Projekt: Fleisnitz

Flächenunterteilung
© Ewald Herrmansdörfer

Landwirt Alfred Lottes aus Hampelshof hat bei der Flächengröße einen Schritt in Richtung mehr Erosionsschutz gemacht und ein zusammenhängendes Feldstück unterteilt. So Mancher Praktiker wird jetzt bei rein oberflächlicher Betrachtung der Flächengröße von einem Schritt zurück sprechen, aber urteilen Sie selbst:
Wegen der großen Hanglänge seiner Ackerfläche führten Starkregenereignisse immer wieder zu Erosionsproblemen. Bei einer Begehung haben das für das boden:ständig-Projekt in Fleisnitz zuständige Planungsbüro GeoTeam und der Landwirt die Problemstellen besprochen und gemeinsam nach geeigneten und praktikablen Lösungen gesucht. In diesem Rahmen wurde eine Unterteilung der Fläche angeregt, Dies hat der Landwirt erfreulicherweise umgesetzt und den Acker in mehrere Flächen untergliedert auf denen unterschiedliche Feldfrüchte angebaut werden.
Es wurden 4 Teilflächen angelegt: Sommergerste, Mais, Hafer und Kleegras.
Durch die Neueinteilung der Ackerfläche wird die erosionswirksame Hanglänge stark verkürzt. Durch die Einsaat verschiedener Früchte ist Fläche zu keinem Zeitpunkt völlig ohne Pflanzenbewuchs und bietet dem im Starkregenfall möglicherweise abfließenden Oberflächenwasser keine Möglichkeit sich zur großen Welle aufzubauen und tiefe Erosionsrinnen zu reißen. Außerdem wurden die Teilflächen quer zum Hang gesät, was zusätzlich zum verbesserten Erosionsschutz beiträgt.

Als ergänzende bauliche Maßnahme ist an der Grenze des Feldstücks, welche im unteren Bereich durch einen Weg begrenzt wird, eine Abflussmulde als kleiner Rückhalt geplant. Diese kann relativ einfach erreicht werden, im dem der Ablauf durch den bestehenden Durchlass gedrosselt wird.

Hier kann mit verhältnismäßig wenig Aufwand viel erreicht werden und manchmal ist ein vermeintlicher Schritt zurück einer nach vorne.

11.11.2021

Regierungsbezirk: Oberfranken