Erste Felderbegehung der Initiative boden:ständig in Erpfenzell

Bodenschutz nützt Gewässern und Landwirten

Projekt: Arracher Bach

Silphie zwischen den Maisreihen

Boden richtig beurteilen
© Verwaltung für ländliche Entwicklung

Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten hatte in Zusammenarbeit mit dem Amt für Ländliche Entwicklung Oberpfalz und dem Landschaftspflegeverband Regensburg e. V. am Mittwoch, den 28.06.2017 zur ersten Felderbegehung boden:ständig eingeladen. Gut 20 Interessierte fanden sich am Feuerlöschteich in Erpfenzell ein.
Martina Prielmeier vom Landschaftspflegeverband Regensburg (LPV) begrüßte die Anwesenden und stellte den Ablauf der Begehung vor. Sie sei mit der Koordination des Projektes beauftragt, in dem es darum gehe, noch vor der Dorferneuerung die Ursachen des Wasseraufkommens und Nährstoffeintrags am Feuerlöschteich ursächlich anzugreifen. Ungünstig wäre eine Situation, wenn alles neu gemacht würde und dann nach einem Starkregenereignis, die aufgrund des Klimawandels immer häufiger würden, der Dorfplatz wieder unter Wasser und Schlamm stünde. Deshalb hätte man in einem größeren Umgriff in der Flur das Abfluss- und Erosionsgeschehen aufgenommen. Die Initiative boden:ständig zeichnet sich dadurch aus, dass nicht nur bauliche Maßnahmen vorgesehen seien, sondern dass auch auf den landwirtschaftlichen Nutzflächen durch optimierte Anbauverfahren möglichst viel Wasser versickern soll. Zum Wohle der Landwirte, die so nicht nur Wasser für Trockenzeiten im Boden speichern, sondern auch den Verlust ihres Bodens entgegenwirkten können. Gleichzeitig könne man dadurch auch was für die ‚Gewässergüte tun. Viele Maßnahmen können auch über das Kultur-Landschafts-Programm (KULAP) des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) gefördert werden. Amtsleiter Georg Mayer appellierte an die Landwirte, hier ihr Möglichstes zu tun, gehe es doch um den Boden, die ureigene Existenzgrundlagejedes Landwirts. Deshalb lohne es sich auch wenn die Förderung nicht immer in Anspruch genommen werden könne, weil z.B. die notwendigen Hektar nicht erreicht würden. AELF Mitarbeiter Konrad Griesbeck betonte ausdrücklich, dass den Landwirten keine Maßnahmen übergestülpt würden, es handle sich um Angebote und im Dialog sollen Lösungen gefunden werden. Hierbei kann Thomas Schwarz vom Büro Landimuls Hilfestellung leisten. Im Rahmen des Projekts wird einzelbetriebliche Agrarberatung angeboten, bei Interesse solle man sich beim LPV melden.
Wie stabile und gesunde Böden aussehen und begünstigt werden können erläuterten Max Graml vom Erzeugerring Oberpfalz und Eva Spießl-Mayr, Wasserberaterin am AELF Amberg auf einem vorbildlichen Maisacker. Man müsse vom Buldog absteigen und den Boden in die Hand nehmen, daran riechen und nach Regenwürmern schauen, ausreichender Kalkgehalt sowie genug Humusanteil machen einen stabilen Boden aus.
Die ersten Ergebnisse der Bestandserhebung stellte Katrin Kätzel vom Büro MKS vor. Die Landwirte zeigten sich durchaus aufgeschlossen, auch bauliche Rückhaltemaßnahmen im Zulauf des Feuerlöschteiches zu realisieren. Elisabeth Sternemann vom Amt für Ländliche Entwicklung Oberpfalz erläuterte, dass im Falle von Erpfenzell bauliche Maßnahmen über die geplante Dorferneuerung gefördert werden könnten. Erfreulich für die Gemeinde sei es, dass man jetzt noch, als eines von ca. 30 Pilotprojekten in Bayern, die boden:ständig Konzeption und Beratung noch voll finanziert bekomme. boden:ständig sei bis Ende 2018 ausgelegt und frühestens dann könne man mit der Umsetzung, auch der Maßnahmen der Dorferneuerung, beginnen. Dorfsprechen Weinzierl sieht das Projekt als Chance und appellierte an die Dorfgemeinschaft, den freiwilligen Maßnahmen wohlwollend zu begegnen.
Danach wurde noch eine Mulchsaatfläche von Florian Zollner besichtigt. Besonders hinsichtlich Anbaudiversifizierung für Biogasanlagen ist er im Gebiet bereits auf einem guten Weg. Die Biogasanlage betreibt er nicht nur mit Mais sondern auch mit Gras, Ganzpflanzensilage und ganz neu wurde auch auf besonders erosionsgefährdeten Lagen die mehrjährige Silphie angesät.
Nach der Ernte wolle man verschiedene Zwischenfruchtmischungen ausbringen die im Gebiet besonders geeignet sind. Termine für Besichtigungen im Herbst und Frühling werden dann bekanntgegeben.

04.07.2017

Regierungsbezirk: Oberpfalz