boden:ständige Meisterschüler aus Mittelfranken auf Exkursion nach Obernzenn

was ist denn "boden:ständig"? Geht´s hier um den Boden oder um das Essen?

Projekt: Obernzenn

Erfahrungsaustauch Landwirt und Ingenieurbüro

Begrüßung und Vorstellung
© Jessica Krug

Am 11.04.2021 wurde ein Projekt von boden:ständig etwa 20 Meisterschülern der Landwirtschaftsschule Uffenheim vorgestellt. Die Exkursion begann bei einem Landwirt in Obernzenn, der bei dem boden:ständig Projekt teilnimmt. Die angehenden Meister, die vom boden:ständig Team als Praktiker der Zukunft begrüßt wurden, waren gekommen, um sich ein Bild von den Erfolgen im örtlichen Projekt zu machen. Herr Jakob Meier, Projektkoordinator am Amt für Ländliche Entwicklung begrüßte neben dem Ausbildungsleiter am Amt für Landwirtschaft Herrn Hierlmeier den Betriebsleiter vor Ort, Herrn Matthias Stammberger, die angehenden Meister, Herrn Hans Koch vom Büro Döhler Agrar und auch Jessica Krug, die über das Thema eine Bachelor Arbeit entwickelt.

Erfahrungen:

Der Landwirt arbeitet eng mit dem beratenden Ingenieurbüro zusammen. Gemeinsam versuchen sie einen Weg zu finden, um den Boden zu verbessern und wasseraufnahmefähiger zu machen. Ganzjährige Bodenbedeckung, Mulchsaaten, mehrere Zwischenfrüchte auch hintereinander, intensive abgestimmte Kalkung sind nur einige Stichworte, auf die der Praktiker schwört. Spezielle Bodenlockerungsgeräte, die den Boden nur partiell lockern und den Aufwuchs belassen und somit die Wurzeln zur Stabilisierung anregen, sind einige der vielen neuen Ideen. Bei dem Gespräch haben alle viel über den Boden und seine Struktur gelernt.

Anlass / Problemstellung:

Im Anschluss konnten die Schüler mit einer Bodensonde in den Boden stechen und feststellen, wie locker der Ackerboden ist. Die jungen Leute staunten nicht schlecht, als sie die Unterschiede zwischen einem normal bearbeiteten Ackerboden und den mit dem Collage-Tiefenlockerer (siehe Foto 3) bearbeiteten Boden, erprobten. Pflanzen können das im Boden gespeicherte Wasser nur mit lockerer Struktur erschließen und darüber verfügen. Ebenso gelangt das Wasser besser in den Boden, was Erosion und Oberflächenabfluss vermindert.

Umsetzung / Organisation:



Im Anschluss besuchte die Gruppe eine am Ortsrand wohnende Hauseigentümerin, deren Haus direkt am Hangfuß eines Ackers steht. Bei ihr läuft bei stärkeren Regenfällen immer wieder Wasser aus der Fläche in den Garten. Bei Maisansaat ist auch schon einmal der Keller vollgelaufen. Das liegt nicht nur an der Wasserverdaulichkeit des Ackers, sondern vor allem an dem steilen Gelände. Die gemeinsam erarbeitete Lösung besteht darin, am Acker alle Möglichkeiten von guter Wasseraufnahmefähigkeit zu optimieren und das Ganze mit einem Abflussbremssystem an der Hangunterseite zu ergänzen. Retentionsbecken und Grabenableitung können so mittelfristig einen behelfsmäßig im Garten angelegten Graben zur Wasserlenkung überflüssig machen.
Eine angeregte Diskussion zwischen den Projektteam und den Meisterschülern rundete den kurzweiligen Vormittag ab, bevor dann schließlich doch die bestellte Pizza in den Fokus rückte…

Kontakt:

michael.hierlmeier@aelf-fu.bayern.de
jakob.meier@ale-mfr.bayern.de
susanne.doehler@doehler-agrar.de

20.04.2022

Regierungsbezirk: Mittelfranken