Am 10.11.2021 fand im Sportheim in Oberscheinfeld die öffentliche Auftaktveranstaltung für die Umsetzungsphase des boden:ständig-Projekts Oberscheinfeld statt. Anwesend waren unter anderem Peter Sendner (Bürgermeister Oberscheinfeld), Christian Hähnlein (Bürgermeister Castell), Jakob Meier (ALE Mittelfranken), Michael Cormann, Johannes Herold und Reinhard Wesinger (GeoTeam Bayreuth), Kreisbäuerin Renate Ixmeier, Landwirte, Pächter und Eigentümer der landwirtschaftlichen Flächen sowie interessierte Bürger.
Peter Sendner stellte zunächst die Motivation der Gemeinde Oberscheinfeld dar, ein boden:ständig-Projekt durchzuführen und ging dabei ausführlich auf die Gegebenheiten des Gebiets und die Mechanismen von Erosion und Abflussentstehung ein. Michael Cormann erläuterte die Ergebnisse der ersten Projektphase und die Maßnahmenvorschläge, die in die Umsetzungsphase einfließen werden. Johannes Herold stellte die Möglichkeiten in der landwirtschaftlichen Praxis vor, durch angepasste Bewirtschaftung die Widerstandsfähigkeit der Böden gegen Starkregen- und Dürreereignisse zu erhöhen.
In der anschließenden Diskussion wurde die Dringlichkeit von Maßnahmen zur Verzögerung und Lenkung des Wasserabflusses auch in nicht zum boden:ständig-Gebiet gehörenden Teilen der Gemeinde deutlich. Jakob Meier ermutigte die Anwesenden, die Möglichkeiten des aktuellen Projekts auszunutzen und somit die Situation vor Ort in konstruktiver Zusammenarbeit aller Beteiligten gemeinsam schrittweise zu verbessern.
Für den Start in die Umsetzungsphase sind bereits erste Veranstaltungen für das Jahr 2022 in der Planung. Um die Kenntnisse der lokal Betroffenen und Interessensvertreter einzubinden sowie über die möglichen Maßnahmen vor Ort zu informieren, werden teilgebietsspezifische Flurbegehungen geplant. Diese Flurbegehungen können auch als Bindeglied zwischen Beratung und Maßnahmenplanung dienen. Außerdem soll zu Beginn des Jahres bei einem „Boden-Stammtisch“ ein erster Austausch über Erfahrungen, Probleme und Herausforderungen der Oberscheinfelder Landwirte stattfinden. Auf dieser Basis kann dann gemeinsam mit den Landwirten ein Programm für die Projektlaufzeit (Einzelberatungen, Feldtage, Flächenbesichtigungen, Infovorträge etc.) entwickelt werden. Bei engagierter Zusammenarbeit aller Beteiligten ist mit einer zügigen Umsetzung von einfachen baulichen und landwirtschaftlichen Maßnahmen zu rechnen. So kann die Widerstandsfähigkeit der Flur gegenüber Starkregenereignissen hoffentlich bereits in naher Zukunft merklich verbessert werden.
10.11.2021
Regierungsbezirk:
Mittelfranken
