Rückhaltemulde

Anwendungsbereiche
  • Ansammlung von Oberflächenwasser aus größeren befestigten Siedlungs- bzw. Verkehrsflächen bei nur wenig belastetem Wasser
  • Größere Einzugsgebiete mit überwiegend Ackernutzung ohne alternative Retentionsmöglichkeiten
  • Retentionsbedarf zur Verringerung lokaler Hochwasserrisiken (oberhalb von Siedlungsgebieten)

Ausführung
  • Gestaltung als Feuchtfläche, die nur bei Niederschlagsereignissen überflutet wird
  • Naturnahe Ausbildung der Anlage bei Ausnutzung der natürlichen Geländetopographie
  • Im Einlaufbereich Reduktion der Geschwindigkeit des Wassers z. B. durch Gestaltung von Tosbecken, Einbau von Querwällen
  • Beim Auslauf Anlage eines Filterwalls zur Auskämmung von abfiltrierbaren Stoffen möglich, im Anschluss an den Filterwall Einbau einer Ablaufdrossel für einen kontrollierten Auslauf
  • Am Auslauf bei Bedarf Anschluss einer Hangverrieselung zur weiteren Reduktion von abfiltrierbaren Stoffen
  • Schaffung eines Mosaiks unterschiedlicher Feuchtegrade (Biotopfunktion)
  • Sicherstellung einer möglichst gleichmäßigen Durchströmung der Fläche bei möglichst langen Aufenthaltszeiten
  • Die verschiedenen Möglichkeiten der Gestaltung und Bemessungsansätze sind bei GEIGER & DREISEITL (1995) übersichtlich dargestellt.
  • Speziell auf die Eignung von Feuchtflächen zur Regenwasserbehandlung geht IWA (2000) ein. Dort werden die verschiedenen Typen überstauter Feuchtflächen sowohl für die Reinigung und Pufferung verschmutzter Oberflächenwässer als auch für die Mischwasserbehandlung dargestellt.
  • Zu Gestaltungsmöglichkeiten unter besonderer Berücksichtigung von Naturschutzbelangen siehe KADLEC & KNIGHT (1996).

Auswirkungen auf den Wasser- und Stoffhaushalt
  • Verbesserung der Wasserrückhaltung und Dämpfung der Abflussspitzen bei größeren Niederschlagsereignissen
  • Sedimentation von absetzbaren Stoffen (Auskämmen und Absetzen von Feinmaterial durch die Verkrautung bei verzögertem Abfluss)

Unterhalt
  • Kontrolle des Drossel- bzw. Ablaufbauwerks
  • Schlammentnahme im mehrjährigen Turnus

Umsetzungshinweise
Umsetzung im Rahmen von Flurneuordnungsverfahren:
  • Flächenmanagement (Ankauf, Tausch, Flächenabzug, anschließend Übertragung an Kommune)
  • Förderung von Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege
  • Frühzeitige Einbeziehung des Wasserwirtschaftsamts in den Planungsprozess

Kosten
  • Grunderwerbskosten
  • Herstellungskosten: ca. 10.000 EUR/ha (Maximalansatz incl. MwSt. bei einfacher, naturnaher Ausführung)
  • Unterhaltskosten: gering, in Abhängigkeit vom Umfang des Sedimenteintrags; Wiederverwertung des wertvollen Bodens durch Rücktransport auf die Ackerflächen