Bachdelta

Anwendungsbereiche
  • Mündungsgebiete von Bächen mit geringem Gefälle, so dass ein Rückstau vom Hauptbach zum einmündenden Nebenbach bei Hochwasser möglich ist

Ausführung
  • Ausbildung eines Schwemmkegels (Auflandung von Sediment) durch Aufhöhung der Bachsohle mit Hilfe von ingenieurbiologischen Verfahren (z. B. Einbau von Sohlgurten, Zulassen von Verkrautungen, Aufweitung des Bachprofils)
  • Aufspalten des einmündenden Baches in mehrere Arme
  • Zulassen der Eigendynamik einschließlich der Entwicklung eines Auwaldes bzw. von Röhricht-/Hochstaudenflurbeständen

Auswirkungen auf den Wasser- und Stoffhaushalt
  • Sedimentation des mitgeführten Erosionsmaterials infolge verringerter Fließgeschwindigkeit und erhöhter Rauigkeit
  • Denitrifikation in den Feuchtflächen des Deltas
  • Erhöhung der Selbstreinigungskraft des Gewässers bedingt durch die Abflussverzögerung, die Vergrößerung der Aufwuchsfläche für Bakterien (Tropfkörpereffekt) sowie die Vergrößerung der Wasser-Luft-Kontaktzone
  • In einem Bachdelta besteht eine maximale Wechselwirkung zwischen der Feuchtvegetation außerhalb und der innerhalb des Gewässers. Die Größe der mit Wasser benetzten Oberfläche ist für die positiven Wirkungen (erhöhte Sedimentation und Selbstreinigungskraft) entscheidend (siehe dazu auch LENZ 1990).

Unterhalt
  • Keine Pflegemaßnahmen notwendig

Umsetzungshinweise
Umsetzung im Rahmen von Flurneuordnungsverfahren:
  • Sicherung ausreichend breiter Entwicklungsflächen (ehemalige Aue) durch Flächenmanagement (Ankauf, Tausch, Flächenabzug, anschließend Übertragung an Kommune)
  • Berücksichtigung bestehender Drainage-Einläufe
  • Zuschüsse für Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege
  • Alternativ Realisierung als Ökokonto-Flächen: nur Flächenmanagement im Flurneuordnungsverfahren und Finanzierung der Ausführung durch die Gemeinde (später Umlage auf Private)

Kosten
  • Grunderwerbskosten
  • Herstellungskosten: ca. 2.000 EUR/ha (Maximalansatz incl. MwSt.)
  • Unterhaltskosten: keine