Feuchtflächen

Anwendungsbereiche
  • Bereiche konzentrierter Ansammlung von flächigen Einträgen aus Ackerflächen (z. B. Ausläufe von Geländerinnen oder Straßengräben)

Ausführung
  • Gestaltung als Feuchtfläche mit Röhricht und Hochstauden, die die Oberflächenrauigkeit erhöhen, die Sedimentation verbessern und das Sediment durchwurzeln
  • Flächenbedarf: ca. 2 % des jeweils angeschlossenen Einzugsgebietes
  • Bei der Gestaltung ist auf eine möglichst breitflächige Durchströmung zu achten (Verhinderung von Kurzschlussströmungen durch z. B. breitflächigen Einlauf, Querriegel in der Feuchtfläche)
  • Bei norwegischen Untersuchungen (BRASKERUD 2005) hat sich herausgestellt, dass ein sinnvolles Verhältnis von Feuchtfläche zu angeschlossener Ackerfläche bei etwa 2 % liegt. Dann ist bei diesen einfach konstruierten Feuchtflächen für die Phosphor-Reduktion mit einem Wirkungsgrad von ca. 40 % zu rechnen.
  • Einen Wirkungsgrad von ca. 90 % bei der P-Reduktion beschreiben HIGGINS ET AL. (1993), wenn der Flächenanteil 12 % beträgt und die Sedimentationsbereiche - aufwändig gestaltet - aus Absetzbecken, Grasfilter, Feuchtgebiet, Teich und Feuchtwiese bestehen.

Auswirkungen auf den Wasser- und Stoffhaushalt
  • Dezentraler Wasserrückhalt: verzögerter Wasserabfluss bei Starkregen, Vergleichmäßigung des Wasserabflusses
  • Sedimentation des abgeschwemmten Erosionsmaterials
  • BRASKERUD B. C. (2001) stellt fest, dass Feuchtgebiete bezüglich des Stoffrückhalts wirksamer sind als Teiche. Dabei soll die Rückhaltemaßnahme möglichst nahe an der Quelle der Erosion realisiert werden, da die Bodenteilchen mit der Zunah­me der Transportentfernung immer weiter zerkleinert werden und sich immer schlechter absetzen (BRASKERUD 2005).

Unterhalt
  • Entleerung des Absetzbereiches im Abstand von 5 bis 10 Jahren mit Aufbringung des Bodenmaterials auf landwirtschaftliche Flächen

Umsetzungshinweise
Umsetzung im Rahmen von Flurneuordnungsverfahren:
  • Flächenmanagement (Ankauf, Tausch, Flächenabzug, anschließend Übertragung an Kommune)
  • Alternativ Realisierung als Ökokonto-Flächen: nur Flächen­management im Flurneuordnungsverfahren und Finanzierung der Ausführung durch die Gemeinde (später Umlage auf Private)
  • Frühzeitige Einbeziehung des Wasserwirtschaftsamts in den Planungsprozess

Kosten
  • Grunderwerbskosten
  • Herstellungskosten: ca. 5.000 EUR/ha (Maximalansatz incl. MwSt.)
  • Unterhaltskosten: gering, in Abhängigkeit vom Umfang des Sedimenteintrags; Wiederverwertung des wertvollen Bodens durch Rücktransport auf die Ackerflächen