Zwischenfruchtanbau

Zwischenfruchtmischung

Ausführung

Zwischenfrüchte sind bezüglich des Bodenschutzes und der Bodenfruchtbarkeit ein sehr wichtiger Punkt. Die Möglichkeiten sind je nach Betrieb sehr unterschiedlich und danach anzupassen bzw. auszuwählen. Mittlerweile gibt es eine Vielzahl an verschiedene Arten und auch Mischungen für unterschiedliche Bedürfnisse. Die wohl bekannteste Kultur ist der Senf, welcher in Bezug auf Grundwasserschutz und Erosion immer noch eine wichtige Komponente darstellt. Dieser ist schnell im Wachstum, kann sich hohe Mengen an Stickstoff aneignen und liefert im Frühjahr einen stabilen Mulch, der den Boden vor Starkniederschlagsereignissen schützt. Da er kostengünstig und auch streufähig ist, wird er gerne angenommen und besitzt deshalb den größten Flächenanteil. Seit der letzten Agrarreform (Greening) und auch aus bodentechnischen Gründen, geht der Trend zu Mischungen. Die ökologischen Vorrangflächen können auch mit Zwischenfrüchten erfüllt werden, auf denen ein Anbau einer Mischung aus zwei Komponenten erforderlich sind. Des Weiteren stellt man zunehmend fest, dass mit ausbleibenden Winterfrösten die Bodenstrukturen schlechter werden. Um dem entgegenzuwirken kann eine intensive Durchwurzelung bzw. Lockerung mit Zwischenfrüchten sinnvoll sein. Da hier der Senf mit seiner schwachen Pfahlwurzel nur wenig lockert, kommen alternativen mit ins Spiel um dies zu verbessern. Unterschiedliche Wurzeltypen können die gesamte Krume lockern und stabilisieren um der folgenden Hauptkultur optimale Wachstumsbedingungen zu schaffen. Entscheidend für einen erfolgreichen Zwischenfruchtbestand ist ein ordentlicher Drusch der Vorfrucht mit wenigen Verlusten, gut gehäckselten und verteilten Stroh und wenn möglich mit geringsten Fahrspurverdichtungen. Eine schnellst mögliche Stoppelbearbeitung soll das Ausfallgetreide zum Auflaufen bringen, um es dann bei der Grundbodenbearbeitung mit oder ohne Pflug zu bekämpfen, sodass die wiederum im Anschluss gesäte Zwischenfrucht, wenig Konkurrenz hat. Organische Dünger wie Gülle, Gärrest oder Mist sind hier sinnvoll unterzubringen, da hohe Massen an Aufwuchs gewünscht sind. Ein weiterer wichtiger Faktor ist der Saatzeitpunkt, hier lautet die alte Devise: „Ein Tag im Juli, ist wie eine Woche im August oder der ganze September!“ Leguminosen machen nur Sinn, wenn sie zeitig bis in die 2. Augustwoche gesät werden, um noch viel Stickstoff produzieren zu können. Kruziferen wie Senf, Ölrettich oder Kresse können bis Anfang September noch gesät werden. Aber auch bei Ölrettich gilt auch so früh wie möglich um die Frostanfälligkeit sicherstellen zu können. Im Schnitt sollte bei den gängigsten Zwischenfruchtmischungen die Saat bis zum 20. August erledigt sein, um einen ausreichenden bis guten Nutzen zu haben.